So bekommst du deine Schulden in den Griff
Schulden sind eigentlich nicht schlimm. Allerdings machen sie schnell Probleme, wenn sie nicht bezahlt werden. Das beginnt meistens damit, dass du Mahnbriefe ignorierst, sie nicht mehr öffnest, keinen Kontakt zu den Gläubigern aufnimmst. Doch es hilft nicht, den Kopf in den Sand zu stecken. Ab hier wird alles schlimmer, wenn du nichts tust.
Ganz gleich, ob du die Schuldenregulierung selbst in die Hand nimmst oder dich beraten lässt: Alles beginnt damit, dass du Ordnung machst, du dir einen Überblick über die Situation verschaffst und mit allen Kontakt aufnimmst, denen du Geld schuldest.
Verschaffe dir einen Überblick!
Nimm dir ein Herz und öffne alle Briefe. Sortiere sie. Bitte jemanden um Hilfe, wenn es dir dadurch leichter fällt – vielleicht gute Freunde oder auch eine Beratungsstelle. Wenn du dich eh beraten lassen willst, ruf dort an und frage, ob du die Belege für das Erstgespräch brauchst oder sie später mitbringen kannst. Frag dann gleich nach, ob dir dort jemand beim Sortieren helfen wird.
Tipps fürs Sortieren
- Nach Gläubiger (also den Firmen, Banken oder Personen, die Geld von dir verlangen)
- Innerhalb der Gläubiger nach Aktenzeichen (AZ)
- Innerhalb der Aktenzeichen nach Datum, das jüngste Dokument gehört nach oben
Nimm am besten einen Ringordner mit Trennblättern, hefte jeweils die Mahn- und Vollstreckungsbescheide direkt dazu.
Abwarten macht alles nur schlimmer
Wenn alles sortiert ist, siehst du klarer. Oftmals macht sich Erleichterung breit: „Ich dachte, es sei mehr!“ Manchmal aber auch: „Doch so viel!“ Aber die Fakten liegen dann auf dem Tisch - und die Auflösung der Situation kann starten. Wenn nichts passiert, wird es schlimmer! Strom, Wasser, Heizung können abgedreht werden. Der Gerichtsvollzieher kommt. Die Wohnung wird geräumt. Im schlimmsten Fall wirst du wohnungslos oder landest in Beugehaft im Gefängnis.
Immer, wenn du unsicher bist, geh zur Schuldnerberatung. Adressen findest du im Internet. In den meisten Städten findest du Schuldnerberatungsstellen der Caritas. Die Online-Beratung der Caritas ist als Erste Hilfe in klaren Situationen besonders gut geeignet.
Darüber hinaus gibt es verschiedene Beratungsstellen, die dir helfen können, insgesamt mit der Lebenssituation fertig zu werden, wenn sie zum Beispiel bereits eskaliert ist. Dazu gehören Ambulante Wohnbetreuungsstellen, Allgemeine Soziale Beratungsstellen der Caritas, Sozialpsychiatrische Dienste, eventuell auch dein Arzt, Lebensberatungsstellen oder auch das Sozialamt.