Bloß nicht stressen lassen!
Eines vorweg: Für die meisten Stressgeplagten ist es selbstverständlich, ihren Job und die Arbeit in der Familie diszipliniert anzugehen. Seien Sie genauso diszipliniert, wenn es darum geht, etwas für sich selbst zu tun! Dabei hilft, wenn Sie Entscheidungen treffen: Trennen Sie Wichtiges von weniger Wichtigem und sagen Sie auch mal Nein.
Bleiben Sie in Bewegung
Der Ratschlag "Ruh dich einfach mal aus!" ist leider falsch. Forscher haben herausgefunden, dass wir Erholungszeiten dafür nutzen sollten, uns wieder fit und agil für den Alltag zu machen. Dazu hilft am besten eine Mischung aus leichter Bewegung und Entspannungsübungen.
- Mit leichter Bewegung verbessern Sie nicht nur Ihre Kondition. Sie lernen auch, die Signale Ihres Körpers wahrzunehmen. Setzen Sie sich nicht zu hohe Ziele. Entspannung funktioniert nicht unter Leistungsdruck! Statt im Fitnessstudio zu trainieren, können Sie auch einfach spazieren gehen oder walken.
- Entspannung können Sie mit verschiedenen Techniken erreichen: Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Autogenes Training, Feldenkrais-Methode, Yoga … Aber Technik ist nicht alles. Halten Sie immer wieder inne im Alltag, fragen Sie sich: Was ist jetzt am Wichtigsten? Was gibt mir Kraft?
Entscheidend ist, dass Sie nicht nur aus Pflichtgefühl auf die gesunde Ernährung achten, Sport treiben und den Geist fit halten. Sonst werden Sie keine Energie für sich daraus ziehen können.
Gönnen Sie sich etwas
Genuss entspannt. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich Oasen im Alltag schaffen. Gönnen Sie sich ein leckeres Essen, Bewegung mit Spaß und ein Kulturprogramm, das Sie begeistert. Entdecken Sie
Freizeitbeschäftigungen neu und genießen Sie die scheinbar sinnfreie Zeit. Zum Beispiel, indem Sie sich ein paar Minuten in eine Kirche setzen, bewusst einen Milchkaffee am geöffneten Fenster trinken oder in Zeitschriften blättern.
Entspannung braucht Zeit
Bevor die Entspannung einsetzen kann, müssen Sie erst einmal spüren, dass Sie gestresst und müde sind. Setzen Sie sich nicht unter Druck mit dem Gedanken: "Ich muss schnell wieder funktionieren." Lassen Sie es zu, dass erst einmal unangenehme Gefühle, vielleicht auch Tränen hochkommen, wenn Sie zur Ruhe finden.
Auszeit nehmen
Die 23 Kliniken der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung bieten Müttern, Vätern und Kindern eine Auszeit, deren Gesundheit durch die Alltagsbelastung in Gefahr ist. Auch pflegende Angehörige und Menschen in Trauer können hier auftanken. Damit die Krankenkasse einen Aufenthalt bezahlt, ist ein Attest vom Arzt nötig. Die Beratungsstellen der Caritas geben Ihnen Tipps dazu.
Silvia Selinger-Hugen, Leiterin des Caritas Gesundheitszentrums für Familien Norderney Gmbh