Wie eine Auszeit vom Alltag
Das gilt auch für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gruppe. Sie freuen sich darauf, den Arbeitstag gemeinsam ausklingen zu lassen - mal entspannt mit Wasserfarben, mal schwungvoll mit Musik. Mirijam Heiler schaut genau hin, wo die Interessen der Einzelnen liegen. Weil Henry gerne an der Gitarre den Ton angibt, das Instrument aber nicht spielen kann, drückt sie die Akkorde - und er haut in die Saiten.
Ob ihr Programm ankommt, weiß die 22-Jährige recht schnell, denn auf das direkte Feedback ihrer Leute kann sie sich verlassen. So wie heute, wo sie Lieder für die Weihnachtsfeier im Haus Wonnhalde üben möchte. Da die erst in zwei Monaten stattfindet, kommt in der Runde keine besinnliche Stimmung auf. Eva sitzt neben Mirijam Heiler und lächelt zufrieden. Mitsingen will sie bei "Oh Tannenbaum" aber nicht. Auch die anderen bleiben stumm.
Für Mirijam Heiler ein eindeutiges Zeichen. Sie stimmt die "Vogelhochzeit" an und trifft damit den Geschmack der Gruppe: Marlies spielt Tamburin, Eva die Triangel. Sie singt leise mit und wird von Willi übertönt. Er geht voll aus sich heraus und ersetzt manchmal den Text durch einzelne Vokale. Jeder bringt sich so ein, wie er kann und will. Das schätzt Mirijam Heiler. "Es tut mir einfach gut, hier zu sein", erklärt die Studentin und kommt zu dem Schluss: "Für mich ist das wie eine Auszeit vom Alltag".