So sei es dringend erforderlich, Alleinerziehende steuerlich stärker zu entlasten. "Der Steuerfreibetrag ist für diese Familien, die besondere Anforderungen im Familienalltag bewältigen müssen, seit seiner Einführung 2004 nicht mehr angehoben worden. Hier besteht dringender Handlungsbedarf", macht Cremer deutlich.
"Geburtsfehler" des Kinderzuschlags beseitigen
Die geplante Erhöhung des Kinderzuschlags um 20 Euro ist zu begrüßen, damit Familien nicht allein wegen ihrer Kinder auf Arbeitslosengeld II angewiesen sind. Allerdings ist es an der Zeit, endlich einige "Geburtsfehler" des Kinderzuschlags zu beheben. "Ein Fehler im System ist, dass die Einkommensgrenzen zu eng gefasst sind. Hier brauchen wir unbedingt eine Regelung, damit der Kinderzuschlag mit steigenden Einkommen der Familie harmonisch abgeschmolzen und nicht abrupt beendet wird", fordert Cremer.
Aktuell verliert eine Familie sofort den Anspruch auf den Kinderzuschlag, wenn sie nur wenige Euro über der Höchsteinkommensgrenze verdient. Dies führt für die betroffenen Familien zu der frustrierenden Erfahrung, dass das Einkommen in der Familie trotz eines höheren Verdienstes sinkt. Zudem müssen die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden, dass Alleinerziehende leichter Zugang zum Kinderzuschlag haben.
Mehr Familien müssen vom Kinderzuschlag profitieren
Der Deutsche Caritasverband hat konkrete Vorschläge zur Weiterentwicklung des Kinderzuschlags erarbeitet. Deren Umsetzung würde dazu führen, dass mehr Familien vom Kinderzuschlag profitieren und die verdeckte Armut von Familien gelindert wird. Mindestens 113.000 Familien mehr als heute würden dann vom Kinderzuschlag profitieren. Dies würde nach Schätzungen der Caritas etwa 168 Millionen Euro mehr im Jahr kosten. Auch für Alleinerziehende wäre es eine deutliche Verbesserung: rund 38 Prozent mehr als heute hätten dann Anspruch auf den Kinderzuschlag. Die Vorschläge können Sie am Ende der Seite herunterladen.