Großkundenrabatte nutzen und sparen
Im Dutzend billiger - wer viel kauft, bekommt hohe Preisnachlässe. Nach diesem Muster werden auch Großkundenrabatte für die Kirche und somit auch für die Caritas ausgehandelt. Die gesamte Kaufkraft der Kirche und ihrer Einrichtungen wird bei den Verhandlungen in die Waagschale geworfen. Das Marktpotenzial ist groß, die Rabatte sind entsprechend.
Für zahlreiche Produkte, die Caritas-Einrichtungen für ihren täglichen Bedarf brauchen, gibt es Rahmenverträge, die Preisnachlässe garantieren. Autos, Benzin, Computer, Software, Glühbirnen, Putzmittel, Telefonanlagen und Bahnreisen: Bevor eine Einrichtung etwas kauft, lohnt ein Blick auf die Liste der Rahmenvertragspartner (siehe Tab. 1 und 2). Die Rabatte liegen zwischen zehn und 50 Prozent, bei manchen Produkten, wie im Softwarebereich, sind auch höhere Nachlässe von 70 Prozent oder mehr möglich. Alle Caritas-Einrichtungen können von den Rabatten profitieren, egal ob großes Krankenhaus, Kindergarten oder Sozialstation. Manche Verträge sind auch für Mitarbeiter(innen) geöffnet, wie das neue Autocenter oder Mobilfunkverträge. In der Regel wird jährlich mit den Firmen neu verhandelt (siehe auch neue caritas Heft 19/2006, S. 22ff.).
Das Rahmenvertragswesen der Kirche und der Caritas ruht auf verschiedenen Säulen:
Die Wirtschaftsgesellschaft der Kirchen in Deutschland (WGKD, www.wgkd.de) handelt die meisten Verträge aus. Auf katholischer Seite ist die Beschaffungsgesellschaft für kirchliche, caritative und soziale Einrichtungen (BEGECA, www.begeca.de) als Dienstleisterin in Sachen Rahmenverträge tätig und auf evangelischer Seite die Handelsgesellschaft für Kirche und Diakonie (HKD, www.hkd.de). Sonderkonditionen im Versicherungsbereich bieten der kirchliche Versicherungsmakler Ecclesia (www.ecclesia.de oder www.ecclesia-vorsorge.de) und der Versicherer Bruderhilfe - Pax - Familienfürsorge (www.bruderhilfe.de oder www.familienfuersorge.de) an. Um günstige Einkaufsbedingungen im Bereich Altenhilfe bemüht sich auch der Wirtschaftsbund Sozialer Einrichtungen (WIBU, www.wibu-online.de).
WGKD und BEGECA schließen selbst keine Kaufverträge ab, sind also nicht selbst Vertragspartner. Sie handeln lediglich die Rahmenverträge aus, in denen die Rabattkonditionen festgelegt sind, und informieren über den Zugang zu den Vergünstigungen.
Den einfachsten Zugang zu Informationen über Rahmenverträge ermöglicht das Internet. Jede genannte Firma hat einen eigenen Internetauftritt. Über diesen können Informationen zu Ansprechpartnern, Konditionen und die nötigen Formulare aufgerufen werden. Auf den Internetseiten der WGKD (www.wgkd.de) und der BEGECA (www.begeca.de) kann sich, wer zum Nutzerkreis gehört, kostenlos einloggen und als Nutzer registrieren lassen. Im CariNet sind die Rahmenverträge genannt und werden ständig aktualisiert.
Tipps, wie man die Rabatte nutzen kann:
Autokauf
Kirchliche Einrichtungen und deren Mitarbeiter(innen) können über die WGKD oder die BEGECA Fahrzeuge über Rahmenverträge erwerben. Da es verschiedene Berechtigungen und Zugangsvoraussetzungen gibt, je nachdem, zu welchem Kreis man gehört, gilt es, die Details zu beachten.
Autocenter - für jedermann
Seit März 2008 ist das Autocenter, gleichermaßen angeboten von der WGKD (www.wgkd-autocenter.de, Telefon 0921/80297917) und der BEGECA (www.begeca-autocenter.de, Telefon 0241/4779859), für jedermann geöffnet. Jede(r), die/der ein Auto kaufen will, kann über das Autocenter einen Wagen erwerben. Es ist kein Nachweis über die Beschäftigung in einer kirchlichen Einrichtung nötig. "Die Rabatte liegen zwischen 15 und 35 Prozent, meist im Bereich von 20 bis 25 Prozent", so WGKD-Geschäftsführer Rainer Gritzka. Fast alle gängigen Automarken bis auf Exoten wie Porsche oder Bentley sind über das Autocenter erhältlich. Im Sortiment finden sich Neuwagen ebenso wie Tageszulassungen, Jahreswagen, EU- Zulassungen oder Gebrauchtwagen. Da das Autocenter für alle geöffnet ist, gibt es keine Probleme mit dem Finanzamt wegen geldwerten Vorteils. Die Rahmenverträge des Autocenters handeln weder die WGKD noch die BEGECA selbst aus. Dahinter steht das Unternehmen Carplus. "Wir öffnen nur die Tür", sagt Gritzka.
Und so geht es: Über die Internet-Seiten von WGKD und BEGECA gelangt man direkt auf das Portal des Autocenters mit der Angebotsliste. Eine Telefonnummer ist hinterlegt. Hat sich ein(e) Kaufwillige(r) für einen Wagen aus der Angebotspalette entschieden, ruft er/sie bei dieser Nummer an. Das Autocenter stellt dann eine Verbindung zwischen dem/der Käufer(in) und einem Autohaus in Wohnortnähe her, welches das ausgewählte Modell führt. Ob nun geleast, bar bezahlt oder finanziert wird, kann der/die Käufer(in) direkt mit dem jeweiligen Händler ausmachen. Es gibt auch Finanzierungsmöglichkeiten über die Kirchenbanken.
In Zusammenhang mit dem Autocenter bietet die Bruderhilfe - Pax - Familienfürsorge günstige Autoversicherungen an sowie eine Service-Card, ähnlich der ADAC-Card, die beispielsweise nach einem Unfall einen kostenlosen Rücktransport aus dem Ausland ermöglicht. Die Angebote der Bruderhilfe - Pax -Familienfürsorge können direkt über die Startseite www.wgkd-autocenter.de oder www.begeca-autocenter.de oder die jeweilige Auto-Hotline 0921/80297917 oder 0241/4779859 abgerufen werden.
Autos für Einrichtungen
Neben dem Autocenter, dessen Rahmenverträge die WGKD und die BEGECA nicht selbst aushandeln, haben beide Firmen eigene Rahmenverträge mit Autoherstellern, die nur für Einrichtungen oder für "dienstwagenberechtigte" Mitarbeiter(innen) zur Verfügung stehen. Für den katholischen Bereich hält die WGKD Rahmenverträge mit der VW-Gruppe, die BEGECA mit zahlreichen anderen Marken (siehe Kasten oben). Die Rabatte liegen hier noch etwas höher als beim Autocenter, oft gibt es noch zusätzliche Ausstattungspakete und Aktionsprämien.
Um an diese Angebote zu kommen, muss man sich bei der WGKD oder der BEGECA kostenlos freischalten lassen. Mit Passwort gelangt man dann auf die geschützte Plattform und kann sich über Rabatte und Angebote informieren. Für den Erwerb eines solchen Fahrzeugs braucht man einen Berechtigungsnachweis und muss bestimmte Modalitäten beachten. Für Einrichtungen ist der Nachweis in der Regel kein Problem. Will ein(e) Mitarbeiter(in) einen Dienstwagen erwerben, braucht er/sie eine Bescheinigung des Dienstgebers über die Betriebszugehörigkeit. Weiter ist zu beachten:
- Das Fahrzeug muss zu zwei Dritteln dienstlich genutzt werden.
- Das Fahrzeug muss mindestens sechs Monate im Besitz des Käufers bleiben (bei manchen Autofirmen auch länger).
- Die Firma kommt anteilig für die Kosten auf: Betriebskosten, Verzinsung des Kaufpreises, Abschreibung, Haftpflichtversicherung, Kaskoversicherung, Kfz-Steuer (in Form einer Wegstreckenentschädigung). Bei Fehlen einer Kasko- versicherung trägt der Dienstgeber das volle Risiko für Verlust oder Beschädigungen während der dienstlichen Nutzung. Über die WGKD wurden im vergangenen Jahr etwa 4000 Autos vermittelt, über die BEGECA etwa 2000.
Formulare und Infos zum Autokauf können über die Webseiten der WGKD und die BEGECA bezogen werden: www.wgkd.de, Ansprechpartnerin für die Volkswagengruppe ist Sigrid Sandberg, Telefon 0511/2796446; www.begeca.de, Ansprechpartnerin für Fahrzeuge über die BEGECA (siehe Kasten in neue caritas Heft 16/2008, S. 25) ist Margret Fremmy, Telefon 0241/4779824.
Neu ist auch der Rahmenvertrag mit Pit-Stop-Auto- und Reifenservice. Er soll auch für Mitarbeiter(innen) geöffnet werden (Telefon 06104/961793 oder 06104/ 961711).
Dienstreisen
- Reisen mit der Bahn
Für Dienstreisen mit der Deutschen Bahn erhalten Mitarbeiter(innen) der katholischen Kirche zehn Prozent Rabatt. Die Bahn weist ausdrücklich darauf hin, dass das Angebot nur für Dienstreisen, nicht für Privatfahrten mit der Bahn genutzt werden darf. Um eine Fahrkarte für eine Dienstreise zu kaufen, muss man eine BMIS-Kundennummer haben. Diese soll dort vorgelegt werden, wo die Bahnkarten gekauft werden. Große Einrichtungen haben meist eine solche Nummer. Kleinere Einrichtungen sollten die BMIS-Nummer ihres Diözesan-Caritasverbandes benutzen. Diese kann auch dort erfragt werden. Ansprechpartner für katholische Einrichtungen: Ingo Hartmann-Blath, Telefon 0511/2864444. Neu ist das Job-Ticket für Mitarbeiter(innen). Es gilt für längere Strecken außerhalb der regionalen Verkehrsverbünde. Mit der Bescheinigung der Personalstelle kann man einen Preisnachlass auf ein Jahresticket bekommen. "Der Rabatt zwischen 13 und 18 Prozent ist abhängig von der Zugart, die gewählt wird", meint Rainer Gritzka. Auf Einzelfahrscheine ist keine Ermäßigung durch das Jobticket möglich. Kontakt: DB Vertrieb GmbH, Abo Center Hamburg, Telefon 0185/033011, Fax: 069/265-53315, E-Mail: db.abocenter.hamburg@bahn.de - Mietwagen
Stark nachgefragt werden sowohl bei der WGKD als auch der BEGECA Mietwagen. Seit längerem gibt es den Vertrag mit Europcar. Neu ist der Vertrag mit der Firma Sixt. Mietkonditionen und Formulare können registrierte Nutzer(innen) auf den Internetseiten der WGKD und der BEGECA abrufen. Ganz neu ist der Rahmenvertrag mit der DB Rent, einem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn. An allen großen Bahnhöfen sowie einigen Flughäfen wie Berlin, Stuttgart oder München können Fahrzeuge gemietet werden, auch stundenweise. Kleinwagen gibt es schon ab 1,55 Euro pro Stunde, so die Internetauskuft der BEGECA. Registrierte Nutzer(innen) können sich bei der BEGECA Informationen und Unterlagen direkt aus dem Internet herunterladen. Der Mietwagen muss im Vorfeld gebucht werden. Weitere Informationen über Städte und Flughäfen unter www.dbcarsharing.de. Die WGKD hat diesen Rahmenvertrag der BEGECA übernommen. "Die Idee dahinter ist, Dienstreisen möglichst mit der Bahn zu unternehmen und nur noch die letzten Kilometer mit dem PKW", sagt Günter Siebertz, Geschäftsführer der BEGECA. Informationen über Hotels können über die Geschäftsstelle der WGKD, Sigrid Sandberg, Telefon 0511/2796446, oder direkt im CariNet eingeholt werden. Sie werden dort laufend aktualisiert.
Software-Bereich
Enorme Einsparungen kann im Bereich Bürokommunikation sowie Hard- und Software erreichen, wer die Rahmenverträge für Kirche und Caritas nutzt (siehe Tabelle links). Mit der Firma Microsoft gibt es einen Rabattvertrag wie für Lehre und Forschung. 90 Prozent Preisnachlass sind hier möglich. "2007 kostete ein Office-Professional-Paket etwa 80 Euro", sagt Jürgen Imm, Leiter der Arbeitsstelle EDV beim Deutschen Caritasverband in Freiburg: "Der Marktpreis lag bei rund 600 Euro." Im Microsoft-Bereich seien bei Kirche und Caritas im vergangenen Jahr Einsparungen von etwa 400.000 Euro erreicht worden, im Adobe-Bereich etwa 200.000 Euro. Microsoft-Produkte, wie auch Adobe-Produkte oder Datenbanksoftware von Oracle sind für die Caritas nur über Vertriebspartner zu bekommen. Dies sind die Firmen Logiway (www.logiway.de/kki, Telefon 030/ 74755750), Cancom (www.cancom.de, Telefon 030/39603830) und KIGST GmbH (E-Mail: kigst@kigst.de). Die Rabatte gibt es nur hier. Neu ist auch der Vertrag mit dem Anbieter von Antivirensoftware Avira. Der Vertrieb erfolgt vorzugsweise über die Firmen Logiway und KIGST. Hohe Rabatte auf Kopierer und Drucksysteme bekommt man auch über die WGKD oder die BEGECA.
Eine Plattform für den Umweltschutz
Anfang 2008 haben die Umweltbeauftragten der katholischen und evangelischen Kirchen das Projekt "Nachhaltig einkaufen in der Kirche" der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) genehmigt bekommen. Die WGKD ist Kooperationspartner in diesem Projekt. Unter http://zukunft-einkaufen.de finden sich ausführliche Produktinformationen, beispielsweise über stromsparende Leuchtmittel, fair produzierte Textilien, Lebensmittel und Autos mit geringem CO2-Ausstoß. In Verhandlungen ist die WGKD auch mit Stromerzeugern und Firmen, die Photovoltaik-Anlagen herstellen.