So gelingt der Neuanfang
Rat und Hilfe frühzeitig holen
Scheuen Sie sich nicht, eine Beratungsstelle aufzusuchen, sobald Sie merken, dass irgendwas Sie überfordert, Sie Hilfe oder vielleicht auch nur einen Rat brauchen. Je früher Sie in solch einem Fall um Unterstützung bitten umso besser! Denken Sie dran: Um Hilfe zu bitten ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Klugheit. Besser die Situation frühzeitig wieder in den Griff kriegen, als zu warten bis das sprichwörtliche Kind wieder in den Brunnen gefallen ist.
Den Hilfeplan ernst nehmen
Vielleicht waren Sie bei einer Beratungsstelle, die mit Ihnen einen Hilfeplan erarbeitet hat und geschaut hat, welche Probleme zur Wohnungslosigkeit geführt haben. Diesen Plan sollten Sie auch jetzt noch beherzigen. Bei den "Schwachpunkten" von damals sollten Sie ganz besonders aufpassen. Wenn Sie beispielsweise ein Suchtproblem hatten, ist es sinnvoll weiterhin eine Selbsthilfegruppe zu besuchen.
Das leidige Geld
Halten Sie Ihre Finanzen im Blick! Schulden führen leicht dazu, dass Sie Ihre Wohnung wieder verlieren. Zahlen Sie regelmäßig und fristgerecht Miete und die Energiekosten. Achten Sie darauf, dass Ihr Girokonto nicht ins Minus rutscht. Teilen Sie sich am besten Ihr monatlich zur Verfügung stehendes Geld in wöchentliche Beträge ein, die Sie maximal ausgeben dürfen. Sollten Sie dennoch Probleme bekommen, mit Ihrem Geld auszukommen, gehen Sie möglichst schnell zur Schuldnerberatung, bevor Ihnen die Schulden "über den Kopf" wachsen.
Betreutes Wohnen
Wenn Sie in einer stationären Einrichtung waren, bietet das sogenannte Betreute Wohnen eine gute Übergangsmöglichkeit, um wieder ganz selbstständig zu wohnen. Bei diesem Angebot wohnen Sie bereits wieder in einer eigenen Wohnung, bekommen aber regelmäßig Besuch und Unterstützung von Mitarbeitern der Wohnungslosenhilfe. So lernen Sie, Ihr Leben und Ihren Alltag ganz eigenständig zu gestalten.
Ein Plan für jeden Tag
Versuchen Sie, sich einen möglichst geregelten Tagesablauf zu geben, mit beispielsweise plusminus festen Zeiten für die Mahlzeiten. Überlegen Sie sich, ob Sie die anfallenden Hausarbeiten wie Putzen, Waschen, Bügeln an bestimmten, festen Tagen in der Woche erledigen, damit kein "Berg" anwächst. Denn je größer der Berg, desto kleiner die Lust, ihn abzuarbeiten.
Der neue Job
Wenn Sie einen Job haben, ist das prima und wichtig, ihn nicht zu verlieren. Gehen Sie pünktlich zur Arbeit, halten Sie sich an die Regeln in Ihrer Firma und wenn es Probleme gibt, Sie sich überfordert fühlen - sprechen Sie möglichst sofort mit Ihrem Vorgesetzen darüber. Wenn Sie keine Arbeit haben, wenden Sie sich an Ihr Job-Center oder fragen Sie ihn der Wohnungslosenberatung nach, ob es vielleicht kirchliche oder gemeinnützige Initiativen gibt, die Jobs vermittelt. Auch ehrenamtliche Arbeit kann ein Weg sein, wieder ins Arbeitsleben zurückzufinden. Eine regelmäßige Tätigkeit gibt Ihrem Leben nicht nur Stabilität, sondern ist in vielen Fällen auch befriedender als keine Arbeit zu haben.
Hobbys neu entdecken
Wichtig sind aber natürlich auch Freizeit und Erholung. Überlegen Sie sich, welches Hobby Ihnen Spaß machen könnte. Vielleicht gibt es ja eine Sportart, die Ihnen und Ihren Freunden gemeinsam Spaß macht und zu der sie sich regelmäßig treffen können. Fußball, Tischtennis oder Volleyball lassen sich beispielsweise auf vielen öffentlichen Plätzen bzw. in Parks spielen - ohne dass es etwas kostet.
Freunde, die Halt geben
Halten Sie regelmäßigen Kontakt zu Freunden und treffen Sie sich mit ihnen. Das gibt Stabilität und Halt in Ihrem "neuen" Leben. Ein soziales Netz aus Familie, Freunden und Bekannten kann ein erneutes Abstürzen verhindern bzw. frühzeitig Alarm schlagen.