Unterstützung für Häftlinge und Angehörige
Straffällige können die Hilfe schon vor dem Richterspruch in Anspruch nehmen. Mit Hilfe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas können die Streitparteien außergerichtlich eine Lösung suchen und diese dem Gericht vorschlagen. Das Gleiche geschieht beim Täter-Opfer-Ausgleich, ein Mittel des Jugendstrafgesetzes, vorausgesetzt der Täter ist sich seiner Schuld bewusst und das Opfer für eine außergerichtliche Lösung offen. Bei einer Geldstrafe hilft die Caritas, eine Stelle für gemeinnützige Arbeit zu finden, wenn der Betroffene das Geld nicht zahlen kann. Daneben bieten einige Caritas-Stellen auch Anti-Gewalt-Training und soziale Trainingskurse an.
Beratung endet nicht an der Gefängnistür
Im Knast organisieren die Fach- und Ortsverbände der Caritas Freizeitangebote wie Sport oder Gesprächskreise, oft sind erfahrene Ehrenamtliche dafür verantwortlich. Sie bilden eine Brücke nach "draußen". Des Weiteren hilft die Straffälligenhilfe bei der Vorbereitung auf die Entlassung. "Das fängt bei der Vermittlung einer Wohnung an, geht über die Arbeitsvermittlung bis hin zur Schuldnerberatung", erklärt Cornelius Wichmann vom Deutschen Caritasverband. Auch nach der Entlassung geht die Beratung weiter. Gespräche helfen die Klippen des Neuanfangs zu umschiffen. Bei Bedarf werden ehren- oder hauptamtliche Betreuer hinzugezogen oder die Betroffene werden an spezielle Dienste wie die Schuldner- oder Suchtberatung vermittelt.
Angebote für Angehörige
"Ich dachte, ich wäre die Einzige mit diesem Problem", so denken viele Angehörige wenn ihr Lebensgefährte, Freund oder Verwandter in den Knast geht. Oft wissen sie nicht, ob und wann sie ihren Kindern die Wahrheit sagen können. Damit sie sich nicht alleine fühlen, bietet die Caritas an zahlreichen Standorten Gruppenangebote für die Angehörigen an. In Gesprächskreisen können sie sich austauschen und gegenseitig unterstützen. Außerdem erhalten die Angehörigen Hilfe bei Behördenangelegenheiten. Seit März 2013 können diese auch die kostenlose Online-Beratung der Caritas für Angehörige von Straffälligen nutzen.
Wie finde ich die Straffälligenhilfe?
Die Straffälligenhilfe der Caritas wird entweder von Orts- oder Fachverbänden getragen. Fachverbände sind zum Beispiel der "Sozialdienst katholischer Frauen" (SKF) und der "Katholische Verband für soziale Dienste" (SKM). Sie kümmern sich an vielen Orten um Straffällige und ihre Familien. Finanziert wird die Straffälligenhilfe von staatlichen Geldern, Kirchenmitteln und Eigenmitteln der Träger, Spenden und vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.