Ethikräte
Eine Caritas-Besonderheit ist die Existenz von trägerübergreifenden Ethikräten auf Bistums- beziehungsweise regionaler Ebene. Den Anstoß dazu gaben der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) und die Kommission für caritative Fragen der Deutschen Bischofskonferenz.
Die Zusammensetzung der Räte sowie deren Nähe zu den Einrichtungen und Diensten der Caritas ermöglichen es ihnen, angemessene Antworten auf ethische Herausforderungen für die konkrete Situation vor Ort zu finden. Die Betroffenen sind daran beteiligt.
Ethikräte wollen
- durch Veranstaltungen und Initiativen auf die ethische Dimension karitativer Tätigkeitsfelder aufmerksam machen,
- ethische Kompetenzen und Strukturen in den Einrichtungen und Diensten der Caritas fördern und
- durch Empfehlungen eine Orientierungshilfe für die Arbeit vor Ort bieten.
Bisher betrifft ein großer Anteil der von den Ethikgremien erarbeiteten Voten, Empfehlungen, Workshops und Fortbildungen den Gesundheits- und Pflegebereich. Die Themen reichen von der Ernährung bei Patienten mit fortgeschrittener Demenz, dem Umgang mit der Patientenverfügung bis zur "Pille danach".
Kontakt unter: Arbeitsstelle Theologie und Ethik
In folgenden Bistümern gibt es Ethikräte der Caritas:
Diözesanes Ethikkomitee des Caritasverbandes für das Bistum Aachen
Geschäftsführerin: Anna Kohlwey
Haus der Caritas
Kapitelstraße 3
52066 Aachen
ethikkomitee@caritas-ac.de
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Das Diözesane Ethikkomitee (DEK) besteht zurzeit aus folgenden Personen:
- Prof. Dr. Wolfgang M. Heffels, Prorektor der KaHo NRW/Fachbereich Gesundheitswesen
- Anna Kohlwey, Referentin für Theologie, Ethik, Europa & Internationales
- Dr. Arnd Küppers, Stellv. Direktor der Kath. Sozialwissenschaftlichen Sozialstelle Mönchengladbach
- Marion Middendorp, Stellv. Leiterin der Paul-Moor-Schule in Mönchengladbach
- Anja Nikles, Bereichsleitung der Theologischen Grundlagen und Verbandsarbeit im DiCV Aachen
- Dr. Barbara Sauerzapfe, Ärztliche Direktorin des Franziskus Hospital Aachen
- Prof. Dr. Andreas Wittrahm, Leiter des Bereichs Facharbeit und Sozialpolitik in der DiCV- Geschäftsstelle
Ethikkomitee des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg e. V.
Vorsitzender: Dr. Ulrich Hörwick
Caritas-Seniorenzentrum St. Raphael
Caritasweg 2
86153 Augsburg
Tel.: 0821/56879-10
hoerwick@raphael.ca-a.de
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Die Auseinandersetzung mit ethischen Fragen ist Aufgabe aller Personen und Berufsgruppen, die in der Behandlung, Pflege, Betreuung und Versorgung von Menschen tätig sind, sowie aller Leitungsverantwortlichen. Auf der Grundlage seines Selbstverständnisses ist die Auseinandersetzung mit ethischen Fragen wichtiger Auftrag des Diözesan-Caritasverbandes Augsburg e.V. Daher will er seine Mitglieder und deren Pflege-, Hospiz- und Behinderteneinrichtungen bei der Entwicklung ethischer Normen und Verhaltensregeln und bei Entscheidungsfindungen in ethischen Konfliktsituationen unterstützen. Das Ethikkomitee soll das Interesse an ethischen Problemlösungen innerhalb der Einrichtungen wecken, Akzeptanz bei den Betroffenen schaffen, konkrete Erfahrungen über Wirkungen sammeln und Möglichkeiten der Optimierung erproben. Dazu bietet es ethische Handreichungen, konkrete Hilfestellungen und Empfehlungen für die Mitgliedseinrichtungen an, die das christliche Profil und Menschenbild zur Grundlage haben.
Ethikkomitee für die Erzdiözese Bamberg
Geschäftsführung: Friederike Müller
Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e. V.
Obere Königstraße 4b
96052 Bamberg
Tel. 0951 8604-500
Fax 0951 8604-33500
ethikkomitee@caritas-bamberg.de
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Das Ethikkomitee für die Erzdiözese Bamberg wurde 2012 gegründet und hat zehn Mitglieder in interdisziplinärer Besetzung. Seit Aufnahme der Tätigkeit wurde in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern e.V. und der Hospiz-Akademie Bamberg eine Weiterbildung organisiert, die sich insbesondere an Leitungsverantwortliche in Einrichtungen der Behinderten- und Altenhilfe richtet.
Abschluss ist das Zertifikat Ethikbeauftragte/r im Gesundheits- und Sozialwesen nach Teilnahme an allen Modulen: Modul 1: Grundlagen ethischen Handelns, Modul 2: Menschenwürde und Menschenbild, Modul 3: Kriterien der Lebensqualität, Modul 4: Patientenautonomie und Moderatorenschulung, Modul 5: Stand gewinnen, Modul 6 und 7: Methodische Kompetenzen erwerben und trainieren.
Inzwischen wurden circa 40 Leitungen ausgebildet. Der dritte Kurs startet Ende 2015 und steht auch Interessierten aus ambulanten Diensten und externen Teilnehmern offen. Parallel wurden verbindliche Dokumente zur Durchführung ethischer Fallbesprechungen implementiert sowie ein Informationsflyer erstellt. Aktuell werden „Leitlinien zum Umgang mit Sexualität in Einrichtungen der Caritas“ erstellt. Im Herbst 2015 ist dazu ein Fachtag geplant.
Rat für Gesundheit und Medizinethik im Bistum Essen
Katholische Akademie "Die Wolfsburg"
Falkenweg 6
45478 Mülheim an der Ruhr
Tel.: 0208/99919-0
Fax.: 0208/99919-110
die.wolfsburg@bistum-essen.de
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Der Rat für Gesundheit und Medizinethik versteht sich als Beratungsgremium für den Bischof von Essen in gesundheits-, pflegepolitischen aber auch medizinethischen Fragestellungen. Auch er bringt sich mit seinen Vertretern aktiv in den gesellschaftspolitischen Prozess mit ein. So beschäftigt er sich u.a. im Schwerpunkt mit der immer drängender werdenden Problematik der voranschreitenden Alterung der Gesellschaft und anderen damit einhergehenden Fragestellungen.
Kommission des Erzbistums Hamburg für Medizin- und Gesundheitsethik
Vorsitzende: Dr. Ursula Günther,
Studienleiterin Medizin und Ethik, Interreligiöser Dialog
Katholische Akademie Hamburg
Herrengraben 4
20459 Hamburg
Tel.: 040/36952-125; 017613713195
guenther@kahh.de
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Aufgabe der Kommission des Erzbistums Hamburg für Medizin- und Gesundheitsethik ist es, medizinethische Themen wissenschaftlich fundiert zu bearbeiten und in den öffentlichen Diskurs einzubringen. Die Kommission berät die Bistumsleitung und Einrichtungen im Erzbistum Hamburg in medizin- und gesundheitsethischen Fragen. Sie erarbeitet Konzepte zur Profilbildung der Einrichtungen und bietet Qualifizierungsmöglichkeiten zur Implementierung einer organisierten Ethik in den Einrichtungen an. Sie vertritt das Erzbistum Hamburg im Hamburger Ethik-Netzwerk.
AG Ethik im DiCV Limburg
Geschäftsführer: Simon Rüffin
Graupfortstr. 5
65549 Limburg
Tel.: 06431 / 997-121
simon.rueffin@dicv-limburg.de
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Die AG Ethik des DiCV Limburg wurde im März 2009 vom Vorstand des Verbandes ins Leben gerufen. Sie ist vorrangig ein Instrument der Unterstützung der Mitgliedseinrichtungen der Limburger Caritas. Im Rahmen ihres Auftrags greift die AG ethische Themen auf, die am praktischen Bedarf der Mitglieder orientiert sind und/oder eine besondere kirchliche und gesellschaftliche Relevanz besitzen. Sie sucht ihrem Auftrag bspw. durch die Erarbeitung ethischer Leitlinien oder die Entwicklung (de)zentraler Fort- und Weiterbildungsangebote nachzukommen. Durch die Aktivitäten der AG Ethik soll in den verschiedenen Gliederungs- und Mitgliedseinrichtungen insgesamt die Sensibilität für ethische Fragen im Bereich des caritativen Dienstes geweckt bzw. vertieft werden.
In der zwölfköpfigen Arbeitsgruppe sind Fachleute aus den Bereichen Pflege, Ethik, Medizin, Seelsorge und Rechtswesen engagiert.
Ethikrat des Caritasverbandes der Erzdiözese München und Freising e. V.
Geschäftsführung: Dr. Sabine Petri
Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V.
Hirtenstraße 4
80335 München
sabine.petri@caritasmuenchen.de
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In der Praxis auftauchende ethische Fragen werden aufgegriffen und beraten. Arbeitshilfen werden entwickelt und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung gestellt. Schließlich wird der Aufbau von Kompetenzen und Ressourcen für Ethikberatung bzw. ethische Fall-besprechungen in Einrichtungen und Diensten unterstützt.
Ziel ist die Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Leitungsverantwortlichen und der Seelsorgerinnen und Seelsorger, die in der Begleitung, Betreuung und Versorgung in den Einrichtungen und Diensten der Alten- und Behindertenhilfe und in den Pfarrgemeinden tätig sind.
Schwerpunkt der Arbeit des Ethikrats bildet die Bearbeitung von Fragen zu schwerer Krankheit, Behinderung und das Lebensende von Menschen, die durch Dienste und in Einrichtungen der Caritas betreut werden.
Ethikforum im Bistum Münster
Dr. Boris Krause – Theologischer Referent
Caritasverband für die Diözese Münster e.V.
Kardinal-von-Galen-Ring 45
48149 Münster
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Das Ethikforum im Bistum Münster wurde im Jahr 2005 gemeinsam durch den Caritasverband für die Diözese Münster e.V. und die Hauptabteilung Seelsorge des Bischöflichen Generalvikariats ins Leben gerufen. Seither verfügt die Diözese über ein interdisziplinäres Beratungsgremium, das die vielfältigen, zum Teil schwierigen ethischen Fragestellungen aus der Praxis der karitativen Einrichtungen und Diensten des Bistums aufgreift, reflektiert und praxisdienliche Angebote in Form von Handlungsempfehlungen, Arbeitshilfen und Fortbildungen, entwickelt. Aktuelle Arbeitsfelder sind folgende:
- Entwicklung eines Instrumentariums zur Validierung von Patientenverfügungen
- Erstellen einer Arbeitshilfe ethischer Pflegeprozessplanung "Eine Stimme für die Pflege"
- Erstellen einer Arbeitshilfe "Organspende"
- Fachtagungen "Helfen ohne Grenzen?"
Diözesaner Ethikrat im Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e. V.
Geschäftsführung: Dr. Johannes Alexander Kudera
Am Stadelhof 15
33098 Paderborn
05251/209-430
johannes.kudera@caritas-paderborn.de
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Seit 2007 gibt es im Erzbistum Paderborn einen diözesanen Ethikrat. Das 14-köpfige Gremium besteht aus Medizinern, Theologen, Sozial- und Rechtswissenschaftlern sowie Pflegefachleuten. Errichtet wurde der Ethikrat von Erzbischof Hans-Josef Becker mit dem Ziel, die Qualität ethischer Beratungen und Entscheidungen in caritativen Diensten und Einrichtungen zu fördern. Angebunden ist der Ethikrat an den Caritasverband für das Erzbistum Paderborn. Der Ethikrat nimmt Stellung zu ethischen Fragen, die sich in der aktuellen Praxis caritativer Arbeit ergeben oder die er selbst als bedeutsam erachtet, wie es in der Arbeitsordnung heißt. Das Gremium fördert die Einrichtung und Arbeit von Ethik-Komitees auf Träger- ebene sowie die ethischen Fallbesprechungen in Einrichtungen und Diensten. Zur Förderung der ethischen Kompetenz werden Qualifizierungsangebote für Träger und Einrichtungen angeregt.
Bisher wurden Empfehlungen bzw. Positionierungen zu folgenden Themen erarbeitet:
- Den Mangel in der Pflege gestalten. Eine Orientierungshilfe für ethisch fundierte Entscheidungen bei der Annahme von Versorgungsanfragen
- Ernährung bei Patienten mit fortgeschrittener Demenz
- Gerechter Lohn für hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in kirchlichen Einrichtungen und Diensten
- Umgang mit Patientenverfügungen
- Umgang mit Vorsorgevollmachten
- Das integrative Modell ethischer Fallbesprechung
Stellungnahmen
Trägerübergreifender Ethikrat im Bistum Trier
Koordinator: Dr. Ingo ProftEthik Institut
Geschäftsstelle des Trägerübergreifenden Ethikrates im Bistum Trier
Pallottistraße 3
56179 Vallendar
ethikrat@pthv.de
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Auf Initiative von vier katholischen Träger Organisationen im Gesundheits- und Sozial-wesen hat sich im Bistum Trier am 26. Februar 2008 mit seiner konstituierenden Sitzung ein trägerübergreifender Ethikrat gebildet, dessen Arbeit die Barmherzige Brüder Trier e.V. (BBT), die Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbH (cts), der Cusanus Trägergesellschaft Trier mbH und die Marienhaus GmbH Waldbreitbach zu gleichen Teilen unterstützen. Weiterhin dient er über die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) auch für weitere von Orden getragene Gesellschaften mit Einrichtungen im Gesundheits- und Sozialwesen als Ansprechpartner. Der Ethikrat bearbeitet konkrete ethische Fragestellungen von übergeordneter Bedeutung, die sich in den Einrichtungen der genannten Trägergesellschaften ergeben. Er greift daneben aber auch eigenständig Themen auf, die im aktuellen gesellschaftlichen Diskurs erörtert werden und wesentliche Bedeutung für die Arbeit der Träger erlangen können. Mit seinen Empfehlungen, die in den einzelnen Trägerorganisationen eigenverantwortlich umgesetzt werden, will er den Verantwortlichen im normativen Bereich helfen, ihre Entscheidungen vor Ort ethisch reflektiert zu treffen.