Wozu Katamnesen in der ambulanten Suchthilfe?
Wie wirksam sind ambulante Suchthilfemaßnahmen? Um die Wirksamkeit bestehender Angebote zu belegen, hat der Deutsche Caritasverband zusammen mit dem Suchthilfe-Fachverband der Diakione (GVS) vor zehn Jahren die Katamnese-Erhebungen als gemeinsames Projekt gestartet. Die teilnehmenden Einrichtungen befragen dazu ein Jahr nach dem Ende der Maßnahme ihre entlassenen Patient_innen mit einem standardisierten Fragebogen. Im Fokus steht das Abstinenzverhalten und welche Faktoren für eine positive Entwicklung ausschlagend gewesen sein könnten. Redline Data koordiniert als Projektpartner die Erhebung und wertet die von den Einrichtungen eingesandten Daten in Abstimmung mit dem DCV und dem GVS aus. In den vergangenen 10 Jahren hat die Katamnese-Erhebung schon wertvolle Erkenntnisse geliefert und den Erfolg der ambulanten Suchthilfe eindrucksvoll nachgewiesen.
Mit der Online-Fachveranstaltung am 09.12.2021 wollte der DCV den Beteiligten, sowie interessierten Einrichtungen verbandsübergreifend aktuelle Ergebnisse sowie den Nutzen der Katamnese-Erhebung vorstellen. Aufwand und Ertrag einer Beteiligung sollte besser einschätzbar werden.
Nach einer Begrüßung durch die Fachreferentin des DCV, Dr. Daniela Ruf, stellte die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, in ihrem Grußwort heraus, dass die Caritas ein hohes Interesse an einem genaueren Wissen um die Wirkung ihrer Angebote hat, und verortete die Katamnese-Erhebung im Kontext der Datenstrategie des Deutschen Caritasverbandes als einen wertvollen Beitrag dazu.
Jan Medenwaldt präsentierte aktuelle Informationen über die Erhebung auf Bundesebene
Danach wurden zentrale Ergebnisse der aktuellen Erhebung auf Bundesebene von Cornelius Wichmann, Referent beim DCV, vorgestellt.
Im Hauptvortrag zur Katamnese-Umfrage 2022 zeigte Jan Medenwaldt, Geschäftsführer Redline Data, auf, dass die Katamnese-Erhebung die Tätigkeit der Einrichtungen, aber auch der Verbände qualifiziert. Er erläuterte, wie der Aufwand für die Datenerhebung in überschaubarem Rahmen gehalten werden kann und was beachtet werden muss, damit die Ergebnisse aussagekräftig sind.
Um die Beteiligungsquote zu erhöhen, wurde der Katamnese-Fragebogen zum Jahreswechsel 2021/22 deutlich vereinfacht. Die Änderungen stellte Jan Medenwaldt in einem zweiten Input vor, ebenso, was bei der Umstellung zu beachten ist.
Zum Abschluss hatten die knapp 100 Teilnehmer_innen die Möglichkeit, in moderierten Kleingruppen einzelne Themen zu vertiefen.