Empfehlungen für die Unterstützung von Live-Ins
Arbeitsausbeutung findet in der Regel unbemerkt mitten unter uns statt. Bei der häuslichen Betreuung kommt erschwerend hinzu, dass sie - anders als beim Bau oder in der Fleischindustrie -versteckt im privaten Bereich erfolgt. Weder staatliche Kontrollen noch spezialisierte Beratungsstellen erreichen die Frauen dort. Zudem wissen die betroffenen Frauen nicht, an wen sie sich wenden können, wenn sie sich in einer Notlage befinden, oder ihnen ihr Lohn vorenthalten wird. Um mittel- und osteuropäische Frauen über bestehende Hilfsangeboten zu informieren, können folgende Empfehlungen helfen:
- Hilfreich kann es sein, an zentralen Orten wie zum Beispiel (Bus-)bahnhöfen oder Kirchen, Kurzinformation zu verteilen beziehungsweise auszulegen. Diese sollten in Deutsch und in den Muttersprachen darüber informieren, wohin sich Live-Ins bei Hilfebedarf wenden können.
- Mit dem Wissen, dass es Live-Ins gibt, die ausgenutzt werden, kann jede Person sie ansprechen, wenn der Eindruck besteht, dass es ihnen nicht gut geht. Eine freundliche Nachfrage, ob sie Hilfe benötigen, kann der erste Schritt aus der Situation sein.
- Dienste, die zur Unterstützung in Haushalte mit Pflegebedürftigen kommen, erhalten einen Eindruck davon, wie das Zusammenleben und -arbeiten in der Familie funktioniert. Im Zweifelsfall können die jeweiligen Mitarbeitenden die Live-Ins darauf ansprechen.
- Nähere Informationen und Hinweise auf spezialisierte Beratungsstellen bietet die Homepage "Faire Mobilität" des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB): www.faire-mobilitaet.de