Führung in der Caritas neu denken – Führungskompetenzen im Wandel
Hintergrund
In Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung wird der erfolgreiche Umgang mit Diversität und In-klusion für Unternehmen zu einer entscheidenden Kernkompetenz. Die Lebens- und Arbeitsperspektiven führen zu sich ändernden Erwerbs- und Familienbildern. Damit steht auch die Sozialwirtschaft am Beginn komplexer Veränderungsprozesse. Das setzt eine Veränderungsbereit-schaft von Unternehmen und deren Beschäftigten voraus.
Der demographische Wandel und ein damit einhergehender Fachkräfteengpass bei gleichzeitig steigenden Anpassungsbedarfen im Kontext der Arbeitswelt 4.0 stellen den Deutschen Caritasverband (DCV) und seine Mitgliedsorganisationen vor existenzielle Herausforderungen. Dabei ist es notwendig einerseits die formalen und technologischen Veränderungen der Arbeitsprozesse anzupassen und andererseits den kulturellen Transformationsprozess in den Blick zu nehmen. Dieser Prozess beinhaltet gleichermaßen Haltungen und Werte in der Zusammenarbeit, wie auch Organisationsstrukturen und Personalent-wicklungsstrategien.
Den Führungskräften kommt dabei eine zentrale Rolle bei der Gestaltung des Wandels zu. Bei ihnen liegt künftig nicht nur die Prozesssteuerung in einer "VUKA" - Welt (volatil, unsicher, komplex, ambig), auch sind sie die Schlüsselpersonen für die Schaffung einer Arbeitskultur, die es Mitarbeitenden ermöglicht, ihre Arbeit als sinnhaft und selbstwirksam zu erfahren. Diesen Anforderungen steht in vielen Caritas-Organisationen eine hierarchisch geprägte Organisations- und Führungskultur mit homogenen Leistungsebenen gegenüber. So stellen z.B. Frauen weiterhin 82 % der Mitarbeitenden, aber nur 23 % der hauptamtlichen Vorstände und Geschäftsführer(inne)n von Caritas-Organisationen.
Studien belegen, dass geschlechtergemischte und diverse Teams bessere Problemlösungsstrategien anwenden, was sich auch auf den wirtschaftlichen Erfolg ihrer Unternehmen auswirkt. Dies gilt jedoch nur, wenn zum einen Vielfalt kompetent gemanagt wird, zum anderen Struktur und Kultur der Organisation Heterogenität zulassen. Führungshandeln und Organisationskultur sind somit unmittelbar verknüpft. Im Projekt steht die Entwicklung und Vermittlung hierzu benötigter agiler und vielfaltsorientierter Führungs- und Steuerungskompetenzen im Fokus.
Rahmen & Ziel
Im Rahmen des Projekts "Führung neu denken - agil, vielfaltsorientiert und geschlechtergerecht" führt der Deutsche Caritasverband e.V. (DCV) eine wissenschaftliche Studie zum Thema "Führungs-kompetenzen der Sozialwirtschaft in der Arbeitswelt 4.0" durch.
Ziel der Studie ist es herauszufinden, wie der Wandel der Arbeitswelt gezielt zur Förderung von Chancengerechtigkeit genutzt und wie in der freien Wohlfahrtspflege Vielfalt innovationsförderlich gemanagt werden kann. Konkret sollen die Führungs- und Leitungskompetenzen, die in der Sozial-wirtschaft in Zukunft verstärkt eine Rolle spielen, ermittelt werden. Dabei soll die Frage, welche Chancen und Handlungsbedarfe für Verbände und Unternehmen der Caritas daraus erwachsen, be-leuchtet werden.
Sowohl die veränderten Arbeitsbedingungen (VUKA), als auch stereotype Vorstellungen von Füh-rungskompetenzen (z.B. weiblich/männlich) sollen in den Fokus genommen werden. Digitalisierung spielt hierbei in vielerlei Hinsicht eine Rolle, die mitgedacht werden soll (z.B. Führen dezentraler und diverser Teams; digitale Kompetenz und Umgang mit digitaler Öffentlichkeit).
Bewerbung und weitere Infos
Weitere Informationen zu methodischem Vorgehen, Konzeption, Zusammenarbeit mit dem DCV, Zeitplan und den geforderten Leistungen erhalten Sie im Download zur Ausschreibung (siehe unten).
- Für weitere Auskünfte steht Ihnen Frau Raule gerne zur Verfügung, Telefon 0761 - 200 560, E-Mail kerstin.raule@caritas.de