Zum Prozess der Synode
Die Bischofssynode war als vierjähriger, weltweiter Prozess angelegt. Der Weg der Synode wurde offiziell durch Papst Franziskus am 9./10.10.2021 in Rom eröffnet, dann weltweit in den Bistümern. In die weiteren Phasen wurden die Bistümer, eine Reihe von Organisationen und schließlich die Bischofskonferenzen einbezogen.
Der Prozess mündete in der XVI. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode in Rom (zwei Sitzungen im Abstand von einem Jahr: 04.-29.10.2023 und 02.-27.10.2024).
Es waren 365 Stimmberechtigte (Bischöfe, Ordens- leute, erstmals Laien) beteiligt, darunter 54 Frauen. Die katholische Kirche in Deutschland vertraten die Bischöfe G. Bätzing (Limburg), F. Genn (Münster),
S. Oster (Passau), B. Meier (Augsburg) und F.-J. Overbeck (Essen), sowie die Hrn. T. Schwartz (Renovabis), A. Autorio, T. Söding (Profs.Theol.)., C. Blattert SJ (Berufungspastoral) u. M. Kopp (DBK). Die Ergebnisse (115 Punkte) seien "eine Roadmap für eine synodalere katholische Kirche", so der Vorsitzende der DBK, Bischof Georg Bätzing.
Das Synodendokument finden Sie hier.
Schlussfolgerungen
Die Zukunft der Kirche wird synodal sein,
d.h. Kirche geht vermehrt in Beziehung zur Welt, wendet sich den Menschen und ihren Nöten zu.
Die Zukunft der Kirche wird synodal sein,
d.h. Kirche verbindet sich mit der biblischen Botschaft und pflegt den Austausch der "Gaben" zwischen den Ortskirchen.
Die Zukunft der Kirche wird synodal sein,
d.h. Kirche zeigt sich auf unterschiedliche Weise je nach Gegebenheiten und Erfordernissen vor Ort.
Die Zukunft der Kirche wird synodal sein,
d.h. innerhalb der Kirche erhalten Mitsprache, Rechenschaftspflicht und Austausch mehr Gewicht.
Die Zukunft der Kirche wird synodal sein,
d.h. Kirche muss sich ständig weiterentwickeln, offene Fragen wie der Zugang von Frauen zu Weiheämter bleiben eine brennende Wunde und zu lösende Aufgabe.
Die verbandliche Caritas wirkt aktiv daran mit!
Einige Auszüge
Synodalität heißt Umkehr
- Synodalität bedeutet den Wunsch nach einer Kirche, "die den Menschen nähersteht und mehr auf Beziehungen ausgerichtet ist". (Nr. 28).
- "In einfachen und prägnanten Worten ist die Synodalität ein Weg der geistlichen Erneuerung und der Strukturreform, der es der Kirche ermöglicht, partizipativer und missionarischer zu sein, damit sie mit jedem Mann und jeder Frau gehen und das Licht Christi ausstrahlen kann." (Nr. 28).
Synodalität heißt Bindung und Vielfalt
- "Diese Einheit in Vielfalt ist genau das, was mit der Katholizität der Kirche gemeint ist." (Nr. 38)
- "Die Kirche kann nicht losgelöst von ihren Wurzeln in einem bestimmten Gebiet verstanden werden, von jenem Raum und jener Zeit, in denen eine gemeinsame Erfahrung der Begegnung mit dem erlösenden Gott stattfindet." (Nr. 110)
Synodalität heißt Mitsprache
- "Deshalb wünscht die Synodenversammlung, dass das Volk Gottes bei der Wahl der Bischöfe eine größere Stimme hat." (Nr. 70)
Synodalität heißt auch Tradition bewähren
- "In einer synodalen Kirche ist die Autorität des Bischofs, des Bischofskollegiums und des Bischofs von Rom in Bezug auf die Entscheidungsfindung unumgehbar, da sie in der von Christus geschaffenen hierarchischen Struktur der Kirche begründet ist…". (Nr. 92)
Synodalität heißt Weiterentwicklung
- "Diese Versammlung fordert die vollständige Umsetzung aller Möglichkeiten, die bereits im kanonischen Recht in Bezug auf die Rolle der Frau vorgesehen sind, insbesondere an den Stellen, an denen sie noch nicht ausreichend umgesetzt sind." (Nr. 60)
- "Der synodale Prozess endet nicht mit dem Abschluss der aktuellen Versammlung der Bischofssynode, sondern umfasst auch die Umsetzungsphase." (Nr. 9)