Gemeindecaritas
Gemeindecaritas setzt sich ein für eine solidarische, diakonische Kirche. Das Miteinander von verbandlicher Caritas und Kirche mit ihrer Pastoral ist dafür ein entscheidender Faktor. Der Bereich Gemeindecaritas fördert dieses Miteinander von Caritas und Seelsorge. Dabei begleitet er gemeinsam mit den Diözesanreferent_innen für Gemeindecaritas Bistümer, Seelsorgeeinheiten und Pastoralräume sowie weitere kirchliche Einrichtungen, sozialräumliche Mitgestaltung zu unternehmen, und unterstützt Caritaseinrichtungen, sich auch als Kirchorte im pastoralen Raum zu sehen.
Ziel ist mehr Lebensqualität, besonders für Menschen, die von Armut und Benachteiligung betroffen sind. Ein sozialraumbezogener Handlungsansatz ist dabei grundlegendes Arbeitsprinzip; freiwillig/ehrenamtlich Engagierte und Berufliche (in Caritas wie Pastoral) wirken zusammen.
Drei grundlegende Aufgabenfelder ergeben sich für den Bereich Gemeindecaritas im Deutschen Caritasverband e.V.:
- Förderung / Weiterentwicklung der Kooperation von Caritas (Verband) und Pastoral (Seelsorge): Vernetzung mit kirchlichen Institutionen; Förderung der diakonalen Ausbildung pastoraler Berufe und Weiterentwicklung der Einsatzfelder kirchlicher Berufsbilder ("Multiprofessionelle Teams"); Unterstützung und Förderung des diakonischen Ehrenamtes in den Gemeinden und Pastoralräumen.
- Förderung / Weiterentwicklung caritativer Einrichtungen als eigenständige Kirchorte: Weiterentwicklung des Selbstverständnisses caritativer Einrichtungen als "verortete und sichtbare Kirche" (vgl. Zukunftsdialog "Caritas 2020", Wegmarke K1).
- Förderung / Weiterentwicklung eines diakonischen Kirchenverständnisses: Weiterentwicklung von leitenden Kirchenbildern u. Kirchenverständnissen ("dienende Kirche") Ausbau des sozialraumorientierten Handlungsgrundsatzes; Wissenschaftliche Begleitung des Themenfeldes Gemeindecaritas.
Die Gemeindecaritas beim DCV hat eine knapp 50jährige Verbandsgeschichte: Der Arbeitsbereich wurde nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil 1969 als Referat "Caritas und Pastoral" eingerichtet und 1991 in "Gemeindecaritas" umbenannt. Die Förderung einer diakonischen Ausrichtung von (verbandlicher) Caritas und (verfasster) Kirche war und ist bis heute Auftrag: Das Caritasgebot Jesu "Geh und handle ebenso" (Lk 10, 37) richtet sich an Einzelne wie an Verbände und Organisationen als Ganze.
Udo Fr. Schmälzle in Zusammenarbeit mit Stefan Schürmeyer, Torsten Gunnemann, Markus Therre und Ana Honnacker: Menschen, die sich halten – Netze, die sie tragen. Analysen zu Projekten der Caritas im lokalen Raum, Reihe Diakonik Bd. 6, Berlin 2008.