Drehscheibe für Engagement vor Ort
Ziele der Freiwilligen-Zentren vor Ort
Freiwilligen-Zentren eröffnen Bürgerinnen und Bürgern Möglichkeiten, sich zu engagieren und sie erschließen Organisationen für bürgerschaftliches Engagement. Sie sind damit Partner der Bürgerinnen und Bürger, der Verbände und Initiativen, der lokalen Netzwerke und der Kommune bzw. der Region bezüglich aller Fragen des bürgerschaftlichen Engagements. Dabei arbeiten sie mit Pfarrgemeinden und Gemeindecaritas zusammen.
Freiwilligen-Zentren thematisieren durch ihre Arbeit verschiedene Brennpunkte der lokalen Sozialpolitik und arbeiten an einer bürgerschaftlich organisierten Unterstützung für Menschen in Not mit. Sie entwickeln und erproben neue Kooperationsformen im Zusammenspiel von Staat, Kommune, Wirtschaft und Bürgerschaft und nutzen dabei bewusst die kreativen Potenziale zwischen beruflichen und freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Profilbereiche der örtlichen Freiwilligen-Zentren
Die Ziele werden in vier Profilbereichen umgesetzt:
Engagementberatung und Vermittlung für Freiwillige
- Beratung interessierter Personen
- Die richtige Person am richtigen Ort zur richtigen Zeit platzieren
- Vermittlung zu Einsatzstellen
- Begleitung des freiwilligen Einsatzes
Beratung von Organisationen zum Management freiwilligen Engagements
- Beratung zur Freiwilligen-Koordination
- Beratung zu Einzelfragen und Angebot von Fortbildungen
Forum freiwilligen Engagements
- Informationsveranstaltungen
- Fortbildungen
- Erfahrungsaustausch/Meinungsbildung
- Öffentlichkeitsarbeit
Werkstatt freiwilliger Aktionen
- Projektberatung für interessierte Bürgerinnen und Bürger
- Organisation eigener Projekte
- Organisation von Projekten mit anderen Verbänden und Initiativen
- Selbst organisierte Hilfegruppen
Arbeitsprinzip für alle vier Profilbereiche ist die Vernetzung. Jedes lokale Freiwilligen-Zentrum erstellt dazu eine "individuelle" Konzeption, welche die jeweilige Situation vor Ort aufgreift und eigene Schwerpunkte setzt.
Ressourcen in Freiwilligen-Zentren
In Freiwilligen-Zentren arbeiten freiwillige und berufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen. Das entscheidende Merkmal ist dabei die Partnerschaft und die Anerkennung der jeweiligen Kompetenz, die in das Team eingebracht werden.
Um eine notwendige Kontinuität zu erreichen, brauchen Freiwilligen-Zentren in der Regel berufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Einzelfall kann ein Freiwilligen-Zentrum auch von freiwillig Engagierten geführt werden, die eine entsprechende Sachkenntnis und das erforderliche Zeitbudget einbringen.
Freiwilligen-Zentren müssen über geeignete, öffentlich leicht zugängliche Räumlichkeiten verfügen (Büro, Beratungs-, Konferenz- und Tagungsraum, Teeküche usw.) und mit den erforderlichen Sachmitteln (Telefon, PC und Drucker, Internetzugang, Kopiergerät, Tafel oder Flipchart, usw.) ausgestattet sein. Für die notwendigen Projektkosten, die Öffentlichkeitsarbeit und die Kostenerstattung des Aufwandes für die freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist ein ausreichendes Budget notwendig.
Struktur der Freiwilligen-Zentren
- Trägerstrukturen
Die Trägerstrukturen der einzelnen Freiwilligen-Zentren sind unterschiedlich. Darunter finden sich Einzelträgerschaften (z. B. örtliche Caritasverbände) ebenso wie Trägerverbände mit mehreren Trägern aus dem kirchlichen und nichtkirchlichen Bereich. - Beirat
Dem Freiwilligen-Zentrum wird die Gründung eines Beirats zur fachlichen Begleitung und Förderung im lokalen Raum sowie für den Austausch über Bedarfe, Probleme, notwendige Kontakte und erforderliche Ressourcen etc. empfohlen. Hierfür sollen sachkundige und sozial interessierte Persönlichkeiten ("Türöffner”) von Trägern, Verbänden und Initiativen sowie aus Öffentlichkeit, Kirche, Politik und Wirtschaft gewonnen werden. - Kooperationspartner
Das Freiwilligen-Zentrum kooperiert eng mit Einrichtungen und Diensten, Kirchengemeinden, Vereinen, Verbänden und Initiativen, die bereits mit freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeiten sowie mit Organisationen, die das bürgerschaftliche Engagement ebenfalls vor Ort fördern. Einen besonderen Akzent setzt das Freiwilligen-Zentrum auf die Zusammenarbeit mit Pfarrgemeinden und Trägerverbänden. Das Freiwilligen-Zentrum nimmt dabei eine "Brückenfunktion” zwischen Pfarrgemeinden, kirchlichen Organisationen und den Bürgerinnen und Bürgern wahr. - Förderverein/Stiftung
Um eine unabhängige Finanzierung des Freiwilligen-Zentrums zumindest teilweise sicherzustellen, kann auch ein Förderverein bzw. eine Stiftung für das Freiwilligen-Zentrum gegründet werden. - Verbindung zum Caritasverband
Die Freiwilligen-Zentren werden von den jeweiligen Referaten der Gemeindecaritas (GC) in den Diözesen und sofern beteiligt von Referenten zentraler karitativer Fachverbände und Vereinigungen sowie Ordensgemeinschaften unterstützt. Zudem sind jene Referenten behilflich, Kooperationsverbünde auf Diözesanebene oder in einem Bundesland zusammenzuführen. - Regionalgruppen
Die Freiwilligen-Zentren innerhalb einer Region bzw. einer Diözese treffen sich regelmäßig zu einem fachlichen Austausch. Das Freiwilligen-Zentrum ist durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Gremien des Verbundes der Freiwilligen-Zentren im Deutschen Caritasverband vertreten.