Patenschaften im Porträt
Begleitung im Alltag
Ellen bringt Reber, Barakat und Suleiman Deutsch bei, außerdem hilft sie ihnen in ihren verschiedenen Lebensabschnitten weiterFoto: Gerburgis Sommer
Reber, Barakat, Ellen und Suleiman nehmen von Anfang an am Patenschaftsprojekt teil. Reber, Barakat und Suleiman sind Jesiden aus dem Nordirak, die im Sommer 2015 vor dem IS geflohen sind. Zusammen mit Ellen haben sie schnell Deutsch gelernt und nach langer Suche auch eigene Wohnungen in Haltern gefunden. Reber hat eine Einstiegsqualifizierung bei der Firma SoftConsult in Haltern absolviert und befindet sich jetzt in der Ausbildung. Barakat hat einen Bundesfreiwilligendienst beim Caritasverband geleistet und das Migrationsteam des Caritasverbands Haltern unterstützt. Jetzt bewirbt er sich bei mehreren Einrichtungen als Begleiter für Flüchtlinge und aufgrund seiner früheren Berufserfahrung bei verschiedenen Hotels. Im letzten Jahr konnte Barakat im Rahmen des Familiennachzugs seine Frau Gazalie, zwei Töchter und einen Sohn nachholen. Suleiman besucht ein Abendgymnasium in Gelsenkirchen. Er spricht sehr gut Deutsch und unterstützt den Asylkreis Haltern, den Caritasverband und andere Geflüchtete als ehrenamtlicher Übersetzer. Ellen hat sie auf ihrem Weg begleitet und entscheidend weitergebracht, die vier sind gut befreundet und haben bis jetzt viele schöne und traurige Momente zusammen erlebt.
Hilfe während der Schwangerschaft
Mulugeta und Yorsalem suchten für die Begleitung ihrer Schwangerschaft eine PatinFoto: Anna Haverkamp
Mulugeta, Barbara, Baby Mieron und Yorsalem haben sich 2017 über das Patenschaftsprojekt kennengelernt. Da das junge Ehepaar aus Eritrea erst seit Kurzem in Deutschland ist, hatte sich Yorsalem während ihrer Schwangerschaft eine Frau gewünscht, die sie begleiten könnte. Barbara, selbst Mutter und Oma, freundete sich schnell mit der jungen Familie an, half mit der Organisation rund um die Schwangerschaft und Geburt. Zusammen konnten Barbara, Yorsalem und Mulugeta jetzt auch eine Wohnung finden und einrichten. Mulugeta kann schon an einem Integrationskurs teilnehmen. Yorsalem besucht zweimal pro Woche für zwei Stunden einen ehrenamtlichen Mutter-Kind-Kurs des Asylkreises. Im Moment suchen die drei nach einer Betreuungsmöglichkeit für Mieron, damit auch Yorsalem bald einen intensiveren Deutschkurs besuchen kann.
Vom Willkommenscafé zum Turmspringen
Jürgen hilft Ali sich im Alltag zurecht zu finden Foto: Gerburgis Sommer
Jürgen und Ali (auf dem Foto mit Suleiman) haben sich im Willkommenscafé des Asylkreises Haltern kennengelernt, dass durch das Patenschaftsprojekt unterstützt wird. Da Ali schon in Syrien ein begabter Turmspringer war, hat Jürgen ihm geholfen, hier in der Nähe wieder einen Verein zu finden. Ali besucht einen Deutschkurs und arbeitet nebenbei als Servicekraft in einem Halterner Gastronomiebetrieb. Jürgen hat Ali dabei unterstützt, seine Deutschkenntnisse praktisch zu verbessern und diese Arbeitsstelle zu finden. Die beiden verstehen sich sehr gut und treffen sich weiter regelmäßig.
Einstieg ins Berufsleben
Theo unterstützt Samim im Alltag und hilft ihm im Berufsleben Fuß zu fassenFoto: Theo Haggeney
Samim und Theo kennen sich seit 2015, als Theo Unterkunftspate in Samims Unterkunft war. Samim war alleine aus Afghanistan nach Haltern geflüchtet und trotz oder gerade wegen seiner schweren Erlebnisse sehr ehrgeizig und motiviert, hier Fuß zu fassen. Samim nahm an Asylkreis Veranstaltungen teil suchte mit Theo und einigen afghanischen Freunden eine Möglichkeit, die Abendrealschule in Recklinghausen zu besuchen. Über das Projekt Gesicht-einer-Flucht mit Gerburgis Sommer Gesichter einer Flucht wurde das Unternehmen Fimpeler auf Samim aufmerksam und rief beim Caritasverband an, um ihm eine Ausbildung zum Maler und Lackierer anzubieten. Nach einem Praktikum begann Samim schon vor einem Jahr seine Lehre dort. Vor Kurzem organisierte Theo, dass Samim bei seiner Ausbildung ca. 3 Stunden pro Woche professionell unterstützt wird, um deutsche Fachbegriffe etc. zu lernen. Im Moment lernt Samim außerdem für den Führerschein, natürlich mit Unterstützung von Theo.