Im Dutzend entwickelten Kleingruppen kreative Ideen für die Zukunft der Caritas.Lisa Uekötter
Aber die Soziale Arbeit unterliegt ebenso wie Kirche und Gesellschaft einem stetigen Wandel. Um die Zukunft gemeinsam zu gestalten, trafen sich jetzt 150 Mitarbeitende aus den Diensten und Einrichtungen der Caritas im Bistum Münster auf zwei Zukunftsworkshops im CreativQuartier Fürst Leopold in Dorsten und im Factory-Hotel in Münster. „Die Zukunft der Caritas wird wesentlich von dem Rückgang der Bedeutung der Kirche in der Gesellschaft beeinflusst“, sagte Kessmann. Die 60.000 hauptamtlichen und 30.000 ehrenamtlichen Mitarbeitenden in den Diensten und Einrichtungen der Caritas im Bistum Münster werden künftig andere Ressourcen benötigen als heute.
„Wir möchten die Zukunft möglich machen, nicht voraussagen“, erklärte Boris Krause, Theologischer Referent, das Anliegen. Im Zukunftsprozess „VisionCaritas2025“ entwirft der Wohlfahrtsverband eine Strategie für die kommenden Jahre. Krause moderierte mit Franziska Lindfeld, Projektleitung youngcaritas, die Veranstaltungen auf dem Gelände der stillgelegten Zeche in Dorsten und der ehemaligen Germania Brauerei in Münster. „Wir erleben überall in der Gesellschaft Wandel und Veränderung. Das lässt sich an diesen geschichtsträchtigen Veranstaltungsorten gut nachbilden“, sagte der Krause.
Die Digitalisierung hat längst die Soziale Arbeit erreicht und zählt wie der demographische Wandel zu den großen Herausforderungen, denen sich die Caritas im Bistum Münster stellen muss. Das geht aus einer breit angelegten Befragung im Rahmen des Strategieprozesses hervor, deren Ergebnisse Kessmann vorstellte. Über alle Bereiche der Caritas wird ein Wachstum des Bedarfes an Unterstützung, der Anzahl der Klienten und der Zahl der Standorte erwartet. Die stärksten Auswirkungen des demographischen Wandels erwarten die Befragten im Bereich der Altenhilfe, aber auch in der Behindertenhilfe und in den Krankenhäusern. Gleichzeitig werden die zukünftig verfügbaren Ressourcen insbesondere des Personals eher negativ eingeschätzt.
Wie Wachstum mit sinkenden Ressourcen funktionieren kann, diskutierten die Teilnehmenden unter anderem in sechs Table-Sessions zu den Themen wie „Digitale Chancen nutzen“, „Fürsprecher benachteiligter Menschen sein“, „Innovativ und unternehmerisch denken“, oder „Erkennbar als Kirche handeln“ . In Kreativ-Sesssions produzierten die Teilnehmenden innovative Ideen für die verschiedenen Aufgabenfelder der Caritas.
„Unternehmerischer Mut ist etwas, das wir brauchen“, resümierte Kessmann am Ende der Zukunftsworkshops. Die Potenziale, Chancen und Möglichkeiten für Innovationen seien da. Sie müssten sich nur in den verbandlichen Strukturen umsetzen lassen. „Wir werden die vielen Ideen und Anregungen in den Gesamtprozess des Verbandes mitnehmen“, bekräftigte der Vorsitzende Josef Leenders. Im Sommer 2018 will die Steuerungsgruppe des Zukunftsprozesses "Vision Caritas2025" erste Ergebnisse vorstellen.
023/2018 (lu) 25. April 2018