Augsburg, 08.07.2018 (pca). Das Caritas-Zentrum in der Augsburger Depotstraße brennt lichterloh. Die Rauchsäule ist weit über die Innenstadt hinaus zu sehen, so die ersten Informationen. In einer ersten Reaktion zeigte sich Diözesan-Caritasdirektor Domkapitular Dr. Andreas Magg entsetzt. "Wir sind alle schockiert! Was da gerade abbrennt war ein Augsburger Zentrum der Solidarität, wo so viel Gutes für so viele Menschen geleistet wurde." Der Augsburger Diözesan-Caritasdirektor dankt allen Einsatzkräften für ihren Dienst. Er sichert dem Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Augsburg seine Hilfe zu, damit er seinen wertvollen Dienst am Mitmenschen so schnell wie möglich wieder aufnehmen kann.
Wie wir spät nachts noch erfuhren, hat das Feuer von einem Kfz-Brand eines geparkten Fahrzeug auf die Fassade und dann das ganze Gebäude übergegriffen. Die Feuerwehr kämpfte stundenlang gegen die Flammen. Wie es weiter hieß, bildete die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes ein Problem bei den Löscharbeiten.
Der Geschäftsführer des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Augsburg e. V., Dr. Walter Semsch, und seine Stellvertreterin, Gabriela Hoffmann, waren am Abend vor Ort. Beide waren geschockt und entsetzt. Für beide war es auch ein Stück Lebenswerk. Erst 2010 war der Caritas-Stadtverband von der Gögginger Straße 92 in das neue Gebäude in der Depotstraße 5 umgezogen. Es war ein Holzhaus in Niedrigenergiebauweise. Zudem konnten Dr. Semsch und Hoffmann ihr Konzept von sozialer Arbeit umsetzen. Soziale Arbeit, das Sorgen und Kümmern um Menschen in Not und schwierigen Lebenslagen, Armut sei nichts, was versteckt werden müsse, sondern mitten im Leben seinen Platz hat. Eine großzügige Halle, in der das Café Werthmann viele Menschen aus unterschiedlichen Berufen zu Mittag aßen, arm und erfolgreich Tisch an Tisch saßen und sich ungezwungen begegneten. Für die vielen armen Menschen, darunter auch Flüchtlinge, war das Caritas-Sozialzentrum nie eine Behörde, sondern stets wie ein offenes Haus des guten Miteinanders. Begegnung auf Augenhöhe, das war das, was Dr. Semsch und Hoffmann in der Depotstraße in den Alltag umsetzen wollten.
Alle in der Caritas im Bistum Augsburg fühlen sich mit den "Augsburgern" verbunden und "wünschen ihnen viel Kraft, die anstehende Zeit gut zu überstehen."