Augsburg, 01.08.2013 (
pca
). Die Präventionsarbeit des
Projektes
HaLT
(=Hart am Limit)
mit Kindern und Jugendlichen gegen Alkoholmissbrauch
zeitigt deutliche Erfolge. So ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die
nach einer Alkoholvergiftung in die Kinderklinik des Zentralklinikums
eingeliefert und in das
HaLT-Projekt
aufgenommen
wurden, von 2012 zu 2013 deutlich zurückgegangen. Waren es im gesamten Jahr
2012 noch 138 Kinder und Jugendliche, die mit Zustimmung der Eltern von den
PädagogInnen
des
HaLT-Projektes
angesprochen werden konnten, reduzierte sich die Zahl von Januar bis Juni 2013
auf 22.
„Das ist aus unserer Sicht ein sehr
gutes Ergebnis unserer Präventionsarbeit“, so Rainer Lehmann vom Augsburger
Diözesan-Caritasverband, der Projektleiter von
HaLT
.
Seit über einem Jahr lädt beispielsweise
HaLT
gemeinsam mit der Kinderklinik des Zentralklinikums und der AOK jeden Monat
Schülerinnen und Schüler zu einer Präventionsveranstaltung ein. Die Resonanz
war jedes Mal sehr groß, wie der Sozialpädagoge Lehmann berichtet. „Jedes Mal
kamen 100 bis 150 Schülerinnen und Schüler der siebten bis zehnten Klasse aus
Augsburger Schulen.“
Der Caritasverband für die Diözese
Augsburg e.V. ist
zertifizierter
Projektträger des
HaLT-Projektes
in Augsburg. Auch in Günzburg und Lindau
läuft das Projekt. Lehmann steht in Augsburg ein Team von
Sozialpädagoginnen und einer Heilpädagogin
zur Seite. Sie alle gehen im Rahmen der
proaktiven
Präventionsarbeit in die Schulen und halten dort Präventionsunterricht. Auch
sprechen sie die verantwortlichen Leiter von Supermärkten darauf hin an, was
sie tun können, damit Kinder und Jugendliche wirklich keinen Zugriff auf
Alkohol erhalten.
Betroffene Eltern begrüßen das
HaLT-Projekt
, weil es ihren Kindern einen
niederschwelligen
Weg eröffnet, sich mit dem Missbrauch von
Alkohol und ihrem Verhalten sachlich auseinanderzusetzen. Das ergab eine
Untersuchung des Instituts für Psychologie der Otto-Friedrichs-Universität
Bamberg. Demnach würden 89 Prozent aller betroffenen Eltern eine Teilnahme an
dem Präventionsprojekt
HaLT
weiterempfehlen. Und das
aus gutem Grund. Die Studie kam nämlich zu dem Ergebnis, dass bei Teilnehmern
des Risiko-Checks des
HaLT-Projektes
riskante
Trinkerlebnisse deutlich zurückgegangen sind.
Kinder und Jugendliche würden, so
die Studie, vorwiegend deshalb Alkohol konsumieren, „um ihre eigene Stimmung zu
verstärken“, zum Beispiel weil es in der Gruppe Spaß mache. Jeder Fünfte trinke
aus „Bewältigungsmotiven“, das heißt sie wollen negative Gefühle reduzieren und
zum Beispiel Sorgen vergessen. „Da spielt aber viel Unwissenheit auch eine
Rolle“, so die Suchttherapeutin Christiane Kling, Mitarbeiterin im
HaLT-Team
. Manche würden noch immer meinen, dass wenn man
viel Kaffee zum Alkohol oder danach trinke, der Alkohol nicht wirken würde.
Info und Kontakt:
HaLT
(Hart am Limit) ist ein
Präventionsprojekt für Kinder und Jugendliche mit riskantem Alkoholkonsum. Es
besteht aus einem reaktiven und einem
proaktiven
Teil. Im reaktiven Baustein soll erreicht werden, dass Jugendliche nach einer
Alkoholvergiftung keine erneuten Probleme mit riskantem Alkoholkonsum bekommen.
Dazu findet ein Gespräch mit den betroffenen Jugendlichen noch im Krankenhaus
statt, meist auch mit ihren Eltern. Weiterhin wird einige Wochen nach der
Entlassung eine Gruppenintervention durchgeführt, die Risiko-Check genannt wird
und die Inhalte des ersten Gesprächs aufgreift. Im
proaktiven
Baustein soll die Zahl der Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen in der Kommune
insgesamt verringert werden. Dabei stehen der Aufbau von kommunalen
Präventionsnetzwerken, die konsequente Umsetzung des Jugendschutzes und die
Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung der Bevölkerung im Vordergrund. Das
HaLT-Projekt
wird von der Stadt Augsburg gefördert.
Caritasverband für die Diözese Augsburg e.V.
Projekt "
HaLT
"
Doktorgäßchen
7
86152 Augsburg
Telefon: 0821 3156 – 413
Telefax: 0821 3156 – 267
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