Für die aussagestarken Bilder zeichnet sich der Dülmener Journalist Rolf Bauerdick verantwortlich, der fünf osteuropäische Staaten bereiste und Menschen nach ihren Erfahrungen aus der Zeit um 1989 bis heute befragte.
Dabei nimmt die Ausstellung bewusst auch die Schwierigkeiten in den Blick, die der Fall des Eisernen Vorhanges vor allem in Osteuropa mit sich gebracht hat. "Vieles ist nicht so reibungslos verlaufen, wie man es sich in der ersten Euphorie erhofft hatte", sagte Dr. Klaus Winterkamp, der in seinen Begrüßungsworten auch das Engagement von Renovabis in der Region würdigte. Mit rund 600 Millionen Euro seien seit 1993 fast 20.000 Projekte gefördert worden. "Das ist eine enorme Leistung. Weitere Hilfe wird jedoch auch in Zukunft nötig sein", sagte Winterkamp.
Doch der Zusammenbruch der totalitären Systeme des Ostblocks brachte den Menschen dort vor allem Freiheit. Exemplarisch zeigt sich das an Angela Mosneag aus dem rumänischen Blaj, die nach dem Ende des autoritären Ceausescu-Regimes einen bemerkenswerten Aufstieg von einer Grundschullehrerin zur Psychologin hinter sich gebracht hat. Dieses Lebensbild können sich Besucher der Ausstellung per Knopfdruck von einer lebensgroßen Figur Mosneags erzählen lassen.
So sei es zumindest indirekt möglich, Begegnungen zwischen Menschen aus Ost und West zu ermöglichen, erklärte Winterkamp. "So kann man die Geschichten der Menschen viel unmittelbarer zeigen", bekräftigte die Renovabis-Vertreterin Claudia Gawrich, die an der Eröffnung teilnahm. Zudem seien Bilder und Figuren interessanter und plastischer als ein langer Aufsatz zum Thema.
109-2014 (jks) 25. September 2014