Das Referat Migration und Auslandshilfe des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg e. V. setzt sich seit 2011 engagiert dafür ein, Rückkehrberater auf europäischer Ebene zu vernetzen wie auch Kontakte zu Partnerorganisationen in den Rückkehrländern weiter auszubauen .
Die beiden Vorgängerprojekte des "Transnationalen Austausch III" dienten zunächst einer ersten
Vernetzung der Rückkehrberatungsstellen auf europäischer Ebene und anschließend einer Verknüpfung von europäischen Rückkehrberatern und Reintegrationsorganisationen in den Heimatländern. Inzwischen ist das 3. Projekt angelaufen. Es wird bis 2018 andauern. "Ziel ist immer die langfristige Rückkehr. Nun setzen wir den Fokus auf die Beratung von besonders schutzbedürftige Menschen wie unbegleitete Minderjährige, ältere Personen oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder psychischen Erkrankungen", so Caritas-Mitarbeiterin Sarah Dillmann, die das Projekt "Transnational Exchange III" leitet.
Um dieses Ziel erreichen zu können, bedarf es des Austausches unter Experten. In Augsburg trafen sich nun 24 Akteure der Rückkehrberatung aus neun EU- und Nicht-EU-Ländern im Haus St. Ulrich zu einem Kick-off Workshop. Belgien, die Niederlande, Österreich, Norwegen wie auch die Demokratische Republik Kongo, Armenien, die Russische Föderation und die Ukraine waren vertreten. "Der Austausch geht allerdings weit über praktische Fragen hinaus", so Dillmann. "so können allgemeine Handlungsempfehlungen für die Beratungsprozesse entwickelt werden", ergänzt sie.
Salome Maxeiner, die die Organisationsleitung innehat, weist darauf hin, dass die Kriterien für Schutzbedürftigkeit sich je nach Land unterscheiden. "In der demokratischen Republik Kongo zum Beispiel werden besonders kinderreiche Familien als sehr schutzbedürftig eingestuft, da die Lebenshaltungskosten ungemein hoch sind und Schulgeld extra bezahlt werden muss", so Maxeiner. Vor allem bei besonders schutzbedürftigen Menschen wie zum Beispiel Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen müssten weitere Fragen geklärt werden, wenn die Rückkehr in das Heimatland langfristig und nachhaltig erfolgreich sein soll.
Weitere Fragen knüpfen sich daran: Wie sehen im Heimatland die Bedingungen vor Ort aus? Wer kann die Person nach der Rückreise abholen, sie beherbergen und wie werden in der EU zugesagte Unterstützungsgelder an die Person ausgeschüttet? Besteht die Möglichkeit, die Person in ein bestehendes Reintegrationsprojekt vor Ort einzubinden. "Wir brauchen deshalb die Möglichkeit einer direkten Abstimmung mit den Reintegrationspartnern vor Ort." "Je besser wir uns untereinander vernetzen und je besser der Informationsfluss ist, umso besser können wir alle unserem Ziel gerecht werden, eine Rückkehr auch für besonders schutzbedürftige Menschen in Würde zu gestalten", fügt Dillmann hinzu.
Ziele von Transnational Exchange III:
- EU-weite Vernetzung von Rückkehrberatern
- Plattformen für den Austausch zwischen Rückkehrbeartern, Reintegrationspartnern und politischen Akteuren
- Sammlung von Informationen und Beratungshilfen und großflächige Verteilung an Beratungsstellen in der EU
- Beobachtung aktueller politischer Trends im Bereich "Rückkehrberatung"
- Analyse der Nachhaltigkeit von Rückkehr anhand geförderter Fallstudien
Kontakt und Info:
Caritasverband für die Diözese Augsburg e. V.
Projekt Transnationaler Austausch III
Auf dem Kreuz 41
86152 Augsburg
Tel. +49 821 3156-241
Fax +49 821 3156-277
www.caritas-augsburg.de/transnational
Das Projekt wird von der EU-Kommission und dem Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert.