Doch das hat sich radikal geändert: "Wir waren in den vergangenen Monaten ausgebucht und sind es auch für die nächsten Monate", erklärte Simon Damm, der den Truck derzeit durch das Bistum Münster als Multiplikator begleitet.
"Wir wollen den Weg der geflüchteten Menschen nachvollziehbar machen", erklärt Damm das Ziel des Sattelzuges. Dafür setzt missio auf ein multimediales Konzept. Über QR-Codes werden die Teilnehmenden durch eine Ausstellung im Inneren des Aufliegers geleitet, die die Wege der Flucht deutlich macht. Die überhastete Flucht vor Rebellen innerhalb eines afrikanischen Staates wird dabei ebenso gezeigt wie die Suche nach einem neuen Leben. "Es wird viel über die Flüchtlinge geredet, aber zu wenig über die Fluchtursachen", befindet Simon Damm.
Domkapitular Josef Leenders sieht das ähnlich: "Der missio-Truck zeigt, dass die Flucht vieler Menschen kein neues Problem ist." Zudem mache die fahrende Ausstellung deutlich, dass es globale Zusammenhänge gibt. "Rohstoffe, die wir für unseren Wohlstand zu brauchen glauben, führen in den Herkunftsländern mit zu bewaffneten Konflikten", so der Vorsitzende des Diözesancaritasverbandes.
Mit Blick Richtung Deutschland zieht Leenders eine vorsichtig optimistische Zwischenbilanz. "Das deutsche Sozialsystem ist nicht an den Flüchtlingen zusammengebrochen." Das sei auch den zahlreichen Ehrenamtlichen zu verdanken, die sich in Gemeinden und Initiativen engagierten. Für die Zukunft der Integration sind aus Leenders Sicht drei Stichworte von besonders großer Bedeutung: "Bildung, Arbeit und Zuhause."