Sie verkleideten sich als Elefanten, als Tiger, Löwe, Zebra, Krokodil und als Schildkröte und begleiteten ihre Lieder an Xylophonen, an der Gitarre, mit der Trommel und selbstgebastelten Geräuschtrompeten. Die Kinder hörten von der Geschichte des Elmar. Bunte Ohren habe er gehabt, auch sein Bauch trug verschiedene Farben. Immer war es lustig mit ihm, doch er litt etwas darunter, dass er anders war als die anderen grauen Elefanten. Dann gelang es ihm, sich grau zu färben. Aber da erkannten die anderen Tiere ihn nicht mehr als Elmar. Langweilig wurde es ihnen, auch Elmar. Erst als er sich zu selbst bekannte, wieder bunt wurde, da blühten alle auf.
Nach dem Stück klatschten die Kinder, sie waren begeistert. Sie waren aufgeblüht und hatten gelernt, dass anders zu sein, nicht falsch ist. Renate Schweizer hat sich darüber sehr gefreut. Das Strahlen in den Augen der Kinder hat sie bestätigt. Schweizer leitet das Fortbildungsreferat des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg e. V.. Seit Jahren wirbt sie für Fortbildung für Fachkräfte zur musikalischen Früherziehung. "Musik ist so wichtig. Sie spricht alle Sinne an." Und bei Kindern fördert sie die Entwicklung des Gehirns", sagt sie. Umso mehr bedauert sie es, dass Musik noch nicht den gewünschten Stellenwert in Kindertageseinrichtungen hätte. Den Grund dafür nennt sie selber. "Es gibt noch zu wenige Fachkräfte." Der Caritasverband für die Diözese Augsburg bietet sie deshalb aus gutem Grund an.
In Dillingen konnten nun 15 Erzieherinnen nach einer insgesamt 10-tägigen Fortbildung ihr Zertifikat als Fachkraft für musikalische Früherziehung entgegennehmen. Sabine Heilrath-Walk hat als Dozentin den Kurs geleitet. Sie ist selbst Erzieherin und Heilpraktikerin. Auch komponiert sie selber kindgerechte Lieder, auch für den Gottesdienst. Sie weiß aus Erfahrung, wie sehr Musik Kinder in ihren Gefühlen berühren kann und nicht nur bei Kindern alle Sinne anspricht. Fachkraft kann bei ihr nur jemand werden, der die Notenlehre beherrscht, texten und auch kleine Musikstücke komponieren kann. Schließlich sollen sie musikalische Projekte in pädagogischen Einrichtungen leiten können.
Kreativität der Kinder könne man musikalisch auch nur dadurch wecken, indem man selbst sich etwas Neues einfallen lässt, so Heilraths Überzeugung. Wie sehr sie die Kursteilnehmerinnen dabei herausforderte, konnte man nun bei der Zertifikatsfeier im Seminarraum des Tagungshauses der Dillinger Franziskanerinnen erleben. Im Gottesdienst begleiteten sie die von Heilrath-Walk komponierten und getexteten kindgerechten Kirchenliedern mit Gitarre, Querflöte, Xylophon und mit der Trommel. Für das ebenfalls von Heilrath-Walk geschaffene Musical mussten sie sogar einzelne Lieder selbst komponieren und texten. Sie mussten die Regie übernehmen, sich überlegen, wie sie das Stück auf die Bühne bringen. Auch die Kostüme mussten sie selbst zusammenstellen.
Rainer Remmele, Geistlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Regens-Wagner-Stiftungen in Dillingen, hatte im Gottesdienst bereits darauf hingewiesen, worauf ankommt. "Machen Sie den Kindern Mut, nachzuspüren, was in ihnen klingt. Geben Sie ihnen Raum für das, was in den Kindern klingt. Vermitteln Sie ihnen die Gewissheit, dass sein Ton wichtig ist wie jeder Ton wichtig ist." Jeder Mensch müsse lernen, so Remmele in seiner Predigt weiter, in seinem Leben unterschiedliche Töne zuzulassen, auch um spüren zu können, was gerade in einem klingt. "Es wäre ja langweilig und schlecht, wenn wir nur nach einem Ton tanzen würden." Auch Kinder sollen wissen dürfen, dass sie eingeladen sind, "ihre Klangfarbe ins Leben einzubringen". Christen sollten dabei immer mit bedenken, "dass die Liebe der Grundton für unser Tun ist" und letztlich "unser Leben in der Symphonie der Liebe Gottes vollendet wird".
Pressemitteilung
Was Kinder vom Musical „Elmar, der kleine Elefant“ lernen können
Erschienen am:
15.02.2017
Herausgeber:
Caritasverband für die Diözese Augsburg e.V.
Auf dem Kreuz 41
86152 Augsburg
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