Kita-Leiterin Karin Krechting freut sich darauf, alle 75 Kinder ab Montag wieder begrüßen zu könnenKita St. Marien, Metelen
Einen großen Schritt in die Normalität haben die Erzieherinnen in den vergangenen Tagen vorbereitet, mit Flatterbändern Spielbereiche abgetrennt, neue Dienstpläne geschrieben, Schilder angebracht, mit den Eltern die Rückkehr abgestimmt... "Die Kinder freuen sich riesig," weiß Kita-Leiterin Krechting aus den Gesprächen. Vielleicht geht bald noch mehr und können die "Riesen", so heißen die Schulkinder in spe in St. Marien, doch noch in der Kita übernachten statt der überlegten "virtuellen Übernachtung".
Krechting hält den Zeitpunkt der Öffnung für richtig, "vielleicht wäre auch etwas eher gegangen", sagt sie. Das Restrisiko hält sie für vertretbar und ist überzeugt: "Die Kinder brauchen das". Bislang beschränkte sich die Notbetreuung auf 20 Kinder, von denen allerdings auch nicht immer alle da gewesen seien. Die vielen Verordnungen und Erlasse aus dem Familienministerium hätten zwar Zeit gekostet, aber sie habe sie als durchaus hilfreich empfunden, weil "sie auch Sicherheit bieten".
Die räumlichen Bedingungen sind in der recht neuen Einrichtung in Metelen günstig. Jede der vier Gruppen kann sich auf 100 Quadratmetern in verschiedenen Räumen verteilen. Konnten Sie vorher durcheinander "wuseln" und gemeinsam den Cafébereich nutzen, bleiben sie jetzt in festen Gruppen zusammen, in denen sie auch essen.
Schwieriger sind die personellen Voraussetzungen. Von den 16 Mitarbeiterinnen und einem Auszubildenden fallen altersbedingt und wegen Vorerkrankungen mehrere aus. Krechting hofft, dass die Beschränkung der Stundenkontingente reicht, um das auszugleichen. Ansonsten müsse die Aufnahme etwas eingeschränkt werden, wobei klar sei, dass Kinder berufstätiger Eltern Vorrang hätten.
So werden erst einmal auch nicht alle üblichen Bildungsangebote möglich sein, die beliebten Exkursionen zu Polizei, Feuerwehr und in den Wald beispielsweise müssen ausfallen. Aber erst einmal freut sich Karin Krechting mit ihrem Team auf ihre Kinder und ist gespannt, wie sie in den vergangenen Wochen gewachsen sind - körperlich und in ihrer Persönlichkeit. Die Erzieherinnen haben in der ganzen Zeit Kontakt gehalten und teilweise Spiele vorbeigebracht.
Das Virus sei durchaus ein Thema bei den Kindern, beobachtet Krechting: "Sie gehen locker damit um, finden es aber kurz gesagt blöd".
054-2020 (hgw) 4. Juni 2020