•Sie sehen schön aus und schmecken mitunter nach Himbeere, Vanille und Eiscreme: Vapes. Vor allem bei Schüler:innen und jungen Erwachsenen sind Einweg E-Zigaretten voll im Trend.Julia Lörcks/Caritasverband Kleve e.V.
Vapes - was sind das überhaupt für (bunte) Dinger?
Eine Vape ist eine Einweg-E-Zigarette. Sie enthält keinen Tabak, sondern eine nikotinhaltige Flüssigkeit - auch Liquid genannt. Beim Rauchen wird diese Flüssigkeit über ein batteriebetriebenes Heizelement erwärmt und verdampft.
Vapes - so schön bunt. Voll gesund, oder?
"Nein", sagen Leonie Lamers und Jennifer Dellnitz von der Fachstelle für Suchtvorbeugung im Kreis Kleve. Die Mitarbeiter:innen der Caritas Kleve erleben immer wieder, dass Schüler:innen nicht um die Gefahren der Einweg E-Zigaretten wissen. Wie auch - Vapes sind oft schön bunt, in Deutschland frei verkäuflich und schmecken mitunter nach Himbeere, Vanille und Eiscreme. Leider trügen bunte Verpackung und süßlicher Geschmack. Denn neben den Aromen ist in dem Liquid auch Nikotin enthalten. Und das macht abhängig. Dazu kommen die anderen gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe in einem Vape. Acetaldehyd und Formaldehyd zum Beispiel. Diese Substanzen reizen Haut- und Schleimhäute, sie schädigen Atemwege und gelten als krebserregend. Es gibt auch nikotinfreie Varianten. Bei diesen müssen die Hersteller aber noch nicht einmal angeben, was drinsteckt.
Vapes - zumindest besser als Zigaretten?!
Nicht wirklich. Vapes enthalten zwar weniger Schadstoffe als Zigaretten. Weil der Dampf aber viel kälter ist, kann er besonders intensiv von der Lunge aufgenommen werden. Gut zu wissen auch: Eine E-Zigarette entspricht etwa 16 bis 20 mg Nikotin. Und das sind etwa zwei Schachteln Zigaretten. Experten sagen deshalb auch: Wer Vapes raucht, fängt dreimal so wahrscheinlich an, "richtige" Zigaretten zu rauchen.
Vapes - auch für Kinder?
Nicht dein Ernst, oder? Unter-18-Jährige dürfen keine Zigaretten kaufen. Auch keine Vapes! Leider ist oft das Gegenteil der Fall. Denn weil sie so schön bunt aussehen und fruchtig schmecken, greifen immer mehr Kinder und Jugendliche zur Einweg E-Zigarette. In Zahlen: In Deutschland hat sich im vergangenen Jahr der Konsum von 0,5 auf 2,5 bei den 14- bis 17-Jährigen und von 2,4 auf 4,0 bei den 18- bis 24-Jährigen erhöht.
Vapes - wenigstens gut für die Umwelt.
Denkste. Das Gegenteil ist der Fall. Einweg E-Zigaretten sind aufgrund der Lithium-Ionen-Akkus Elektroschrott und müssen fachgerecht entsorgt werden. Sie haben im Hausmüll, vor allem aber in der Umwelt nichts zu suchen.
Vapes - auch als Fake!
Wie bei vielen anderen Produkten gibt es auch bei Einweg-Zigaretten Originale und Nachmachungen. Die "Fakes" können gefährlich sein, denn sie entsprechen oft nicht den EU-Richtlinien, können explodieren oder großen gesundheitlichen Schaden verursachen. Wer Vapes raucht, sollte also genau prüfen, um was für ein Produkt es sich handelt.
Info - der Faktencheck von der Fachstelle für Suchtprävention im Kreis Kleve
Leonie Lamers (l.) und Jennifer Dellnitz von der Fachstelle für Suchtvorbeugung der Caritas in Kleve machen zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai 2023 auf die Gefahren aufmerksam.Julia Lörcks
Anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai hat die Fachstelle für Suchtprävention im Kreis den Vape-Faktencheck auch als Plakat vorbereitet. Auch ein Video zum Thema wurde produziert. Interessierte (Schulen) können sich gerne melden. Im nördlichen Kreis Kleve ist der Caritasverband Kleve unter 02821 7209-900 Ansprechpartner. Im südlichen Kreis Kleve ist die Diakonie im Kirchenkreis Kleve zuständig, Telefon 02831 9130-800.