Caritas Augsburg hat Projekt Caritas4U(crainians) gestartet
Augsburg, 10.02.2023 (pca). Krieg bedeutet Tod, Zerstörung, Traumatisierung, Flucht und Verlust der Heimat. Über eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer, die meisten von ihnen Frauen und Kinder, und nun in Deutschland leben, haben am eigenen Leib erlebt, was dies bedeutet. Seit Monaten leben sie nun in einem für sie fremden Land mit fremder Sprache, einem Land, das ihnen zwar Sicherheit und Freiheit bietet, sie aber nicht von ihrer Angst, ihren Schmerz und nicht von ihren tiefen seelischen Verwundungen durch den russischen Angriffskrieg befreit.
Da sind es schon kleine, für den in Frieden lebenden Europäer gewöhnliche Einladungen, die für die Flüchtlinge etwas ganz Besonderes sind. So erging es Marta L. (39). Sie hat eine Einladung der Caritas Augsburg zu einem Abend mit Yoga- und Tanzübungen angenommen. Eigentlich nichts Besonderes. Doch ihre Antwort berührt: "Dieser Tag war ein glücklicher Tag für mich, etwas ganz Besonderes." Eine andere Frau, erst Mitte 20, schrieb nach dem Abend: "Das tat nicht nur meinem Körper gut. Der Abend wir mir eine große psychische Unterstützung und moralische Hilfe."
Lilli Martel, Flüchtlingsberaterin des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg e.V., hatte die Tanzlehrerin Andrea Bader aus Mering für den Tanz- und Yoga-Kurs gewonnen. Er ist Teil des Projektes Caritas 4Ucrainians, d.h. Caritas für Ukrainer*innen. Über 20 ukrainische jüngere und ältere Frauen haben die Einladung sehr gerne angenommen Es wird nicht der einzige bleiben. Martel plant nämlich mehrere Tanz- und Yoga-Abende. Eine Informationsveranstaltung zum Thema Wohnungssuche in Augsburg wie auch Museums- und Stadtführungen folgen demnächst. Ziel dieser Angebote ist es, die Flüchtlinge zu stärken und sie gleichzeitig dazu zu befähigen, ihr Leben in Augsburg immer mehr selber gestalten und gleichzeitig sich immer besser integrieren zu können.
Finanziert wird dieses Flüchtlingsprojekt durch Spendenmittel, die der Deutsche Caritasverband an die Projektpartner weiterleitet. Martel ist dankbar dafür. Sie denkt dabei schon weiter. "Derartige Angebote sollten allen Flüchtlingen unabhängig vom Herkunftsland angeboten werden können, damit sich diese auch untereinander stärker integrieren könnten." Das würde auch die interkulturelle Kompetenz der Flüchtlinge fördern helfen. Erlebnisse, Erkenntnisse, Erfahrungen und Wissen, die die ukrainischen Flüchtlinge am liebsten schon bald zurück in ihre Heimat mitnehmen würden. "Denn sie hoffen alle, dass der Krieg nicht mehr lange dauert und dass sie dann wieder zurückkehren können", sagt Martel.