Zum 1. Mal gemeinsame Aktion von Seniorenheim, Grundschule und Kindergärten
Augsburg, 13.12.2019 (pca). Der Duft von Glühwein, der Geruch gegrillter Würstel und ein buntes Stimmengewirr füllten am Donnerstagabend den Garten des Caritas-Seniorenzentrums Albertusheim in der Moltkestraße. Es herrschte ein wahrlich buntes Treiben zwischen den verschiedenen Weihnachtsständen mit ihren zahlreichen handwerklichen Arbeiten, die zum Verkauf angeboten wurden. Kinder konnten an einem Stand ihren Wunschzettel an das Christkind schreiben. Kinder der Wittelsbacher Grundschule sangen unter der Leitung von Florian Fink und Silvia Wünsche Weihnachtslieder. So begegneten sich dort beim Albertusheim ganz jung und ganz alt. Darunter waren auch mehrere Nationen vertreten. Zum ersten Mal hatte das Albertusheim gemeinsam mit der Wittelsbacher Grundschule, dem Albertus-Kindergarten, dem St. Anton-Kindergarten zum "Sternenmarkt" in der vorweihnachtlichen Zeit eingeladen.
Der damalige Einrichtungsleiter des Albertusheims hatte angeregt den Sternenmarkt gemeinsam durchzuführen und hatte dazu Iris Samajdar, die Rektorin der Wittelsbacher Grundschule, gefragt, ob sie dem zustimmen könnte. Die Grundschule hatte nämlich vor vier Jahren den Sternenmarkt ins Leben gerufen und bislang immer bei sich durchgeführt.
Einige der Bewohnerinnen und Bewohner des Albertusheim ließen sich mit dem Rollstuhl durch die Stände fahren - gut in warme Mäntel und Decken eingepackt. "Weihnachtsmärkte können unsere Bewohnerinnen und Bewohner zumeist nicht mehr aufsuchen. So holten wir diesen Sternenmarkt zu uns", so das Motto. Die Idee fiel dabei nicht aus heiterem Himmel. Seit Jahren arbeitet das Albertusheim mit der Wittelsbacher Grundschule zusammen, erzählt Samajdar. Seit sechs Jahren gestalten Schulkinder mit ihren gemalten Bildern den mannshohen Adventskalender für das Albertusheim. Auch ein Filmprojekt konnten sie schon gemeinsam umsetzen. Für Samajdar ist diese Zusammenarbeit ein ganz wichtiges Element ihrer pädagogischen Arbeit. "Unsere Kinder, egal woher sie kommen, erleben kaum noch, wie es ist und was heißt, mit alten Menschen zusammenzuleben. Es gibt kaum noch Berührungspunkte", sagt sie. So will sie Orte der Begegnung schaffen. "Was uns nämlich fremd ist, das macht uns Angst." So ist sie allen im Albertusheim insbesondere für die Kinder dankbar für das so selbstverständlich wirkende Miteinander.
Die Kinder waren voller Begeisterung dabei. Auch sie hatten für den Sternenmarkt gebastelt
und viele Äpfel mit Vollmilchschokolade überzogen. Ruhiger wurde es dann, als André Bücker, der Intendant des Staatstheaters Augsburg, in der Leseecke des Gartens Weihnachtsgeschichten für die Kinder vorlas. Die Kinder drängten sich vor Bücker, der in einem großen Wohnzimmersessel saß und die Geschichte vom "Kleinen Bär und dem Weihnachtsstern" und Erzählungen aus dem Buch "Engel Hase Bommelmütze" vorlas. Bücker ist Pate der "Leseinsel" der Wittelsbacher Grundschule und ist jetzt im Advent bis zum 24. Dezember jeden Tag mit seinen Kolleginnen und Kollegen unterwegs und suchen caritative Einrichtungen und Dienste auf, um dort vorzulesen, zu singen und auch zu tanzen vor den Menschen, "die sonst nicht ins Theater kommen", so Bücker.