Auf diese besonderen Situationen hat nun das Caritas-Seniorenzentrum St. Verena bei St. Ulrich und Afra in Augsburg reagiert und mit Ruhe- und Beschäftigungsräumen für Alltagsaktivitäten sowie einem Physiotherapieraum acht Tagespflegeplätze geschaffen. Zusätzlich wurde ein Palliative-Zimmer u.a. mit modernstem biodynamischer Lichtsteuerung eingerichtet. Dazu hat das Caritas-Seniorenzentrum Zimmer umgewidmet.
"Wir schaffen damit kein Konkurrenzangebot", betonte Birgitta Hofmann, die Geschäftsführerin der CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH - Altenhilfe, zu der St. Verena gehört. "Wir arbeiten eng mit der Ambulanten Pflege St. Und Ulrich - St. Canisius sowie dem Hospiz zusammen. Was wir hier geschaffen haben, dient der Ergänzung. Wir bereiten uns nur auf entsprechende Lebenssituationen vor, damit wir den Menschen dann zur Seite stehen können." Die Zusammenarbeit zwischen stationären und ambulanten Diensten hat mit dem am 1. Januar 2017 in Kraft getretenen Pflegestärkungsgesetz II an Wichtigkeit gewonnen. Menschen, die älter und betagter werden, bzw. ihre Angehörigen wünschen sich fließende Angebote zwischen ambulantem Dienst und stationären Einrichtungen.
Diözesan-Caritasdirektor Domkapitular Dr. Andreas Magg hat nun diese Räume nach einem Gottesdienst in der Hauskapelle gesegnet. Wo Menschen sich verändern, da würden sich auch Räume verändern, damit dort wie nun in St. Verena Heimat für die dort lebenden und ein- und ausgehenden Menschen immer wieder neu entstehen könne, so der Caritasdirektor. Insbesondere mit dem Palliative-Zimmer sei ein Raum geschaffen worden, "in dem ich mich fallen lassen und in Gott Heimat finden kann."
Einrichtungsleitung Stephanie Tomschi und ihr Team haben bis zum letzten Tag gefiebert, damit alles rechtzeitig zum "Tag der Pflege" am 12. Mai fertig war. "Uns liegt es am Herzen, dass die Menschen sich hier bei uns geborgen und geschützt fühlen", so Tomschi. Der Physiotherapieraum könne auch von Physiotherapeuten der Tagespflegegäste genutzt werden. Das Motto "Zeit zum Hanteln" gefalle auf jeden Fall den Bewohnern, so Tomschi. Für den Beschäftigungsraum kam ein richtiges "Sammelsurium" aus Nähzeug, Spielen, Büchern und allem Möglichem zusammen, mit dem sich ältere Menschen auch sehr gut selbst beschäftigen könnten. In den frisch gestrichenen Ruheräumen stehen spezielle Pflege-Relax-Stühle. Das Palliativ-Zimmer zeigt, dass hier viel überlegt und angepackt wurde. Schöne Wald- und Naturbilder schaffen eine angenehme Wohlfühlatmosphäre, ganz anders als die sterile Krankenhausatmosphäre. "In diesem Zimmer wurde das Tageslichtkonzept umgesetzt, das den natürlichen Lichtverlauf am Tage in diesen Raum nachgestaltet." So strahlt aus einer 50 cm mal 50 cm am Wandboden angebrachten Lichtplatte vormittags ein aktivierendes kaltweißes Licht, am Nachmittag wandelt es sich in ein beruhigendes warmweißes Licht, wie es Dirk Brüderl von der Firma Waldmann für Lichttechnik erläuterte. Selbstverständlich ist auch für ein Untersuchungslicht genauso gesorgt worden wie für ein Nachtaufsteh- und Nachtlicht.