Fast ein Jahr haben sie darauf gewartet, jetzt ist er endlich fertig: Der Bauwagen für die Kinder der Tagesgruppe in Kleve. Mit einer kleinen Feierstunde wurde das zweimal 3,5 Meter große Gefährt offiziell eröffnet. Ab sofort können die Kinder darin spielen, Musik hören oder einfach nur chillen. "Es ist ihr Ort für eine kleine, gemütliche Auszeit zu zweit", sagt Jennifer Leonard.
Hereinspaziert: Malon (10) bittet die Kinder der Tagesgruppe in den neu gestalteten Bauwagen hineinJulia Lörcks
Die Leiterin der Tagesgruppe des Caritasverbandes Kleve hat zusammen mit ihren Kolleginnen Melanie Roeloffs Monteiro und Jule Wolters alles für den besonderen Tag vorbereitet. Zuerst wurde das gemeinsam gestaltete Wandbild enthüllt. Danach gab es - wie es sich für eine richtige Party gehört - Würstchen vom Grill und Kindersekt. "Einer für alle, alle für einen" - so steht es nun nicht nur im Bauwagen, so prosteten sich die Kinder auch zu.
Der Bauwagen stammt von der benachbarten Caritas-Kindertagesstätte Zauberstern. "Weil er dort er aber nicht wirklich bespielt wurde, haben wir uns eine neue Nutzung überlegt", sagt Elke Kotthoff, die den Fachbereich Kinder, Jugend und Familie leitet. Unter anderem sollen die sozialen Kontakte der Tagesgruppenkinder gefördert werden. Also zog das Gefährt um. Das war bereits im August 2022.
In der Zwischenzeit ist viel geschehen. "Zuerst haben die Kinder ihre Vorstellungen und Wünsche aufgemalt. Danach haben wir gemeinsam überlegt, welche und wie wir diese umsetzen können", berichtet Jennifer Leonard und ergänzt: "Es musste Strom verlegt werden. Es wurde grundiert und gestrichen, eine neue Treppe und Heizung montiert. Zum Schluss haben wir Möbel gekauft und alles gemütlich eingerichtet. Der Bauwagen soll Spiel- und Rückzugsort zugleich sein. Immer zwei Kindern können ihn nun für eine gewisse Zeit mieten."
Bei der Tagesgruppe der Caritas Kleve handelt es sich um ein teilstationäres Angebot der Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfeeinrichtung "Die Münze". Aktuell werden dort sieben Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren betreut. Sie alle wohnen bei ihren Eltern, haben aber einen vom Jugendamt festgestellten Unterstützungsbedarf. "Unsere Arbeit beginnt meist nach der Schule", sagt auch Jennifer Leonard. "Wir holen die Kinder nach dem Unterricht ab und essen dann gemeinsam zu Mittag." Anschließend werden Hausaufgaben gemacht. Es folgen Gruppenangebote sowie Termine mit den Eltern. Die Arbeit ist auf drei Säulen aufgebaut - die Arbeit mit den Kindern in der Gruppe, die Elternarbeit und die schulische Förderung. Ziel ist es, das Familiensystem zu stärken.