Aufruf der Caritas traf dank Medien wie auch Bayern 1 auf offene Ohren - Freiwillige Handwerker für Reparaturen an gespendeten Rollis für Kuba sind gefunden
Augsburg/Bobingen, 12.11.2021 (pca). Er hat den Aufruf im Radio gehört, fühlte sich angesprochen und hat sich gleich beim Caritasverband der Diözese Augsburg e.V. gemeldet. "Wer kann Rollstühle reparieren?" hatte das Referat Auslandshilfe der Caritas nach ehrenamtlichen handwerklich Begabten gefragt. Auch der Bayerische Rundfunk hatte mit seinem Sender Bayern 1 bei der Suche mitgeholfen und die Anfrage gesendet.
Die Auslandshilfe hatte vor kurzem eine größere Anzahl von Rollstühlen, Rollatoren und auch Pflegebetten vorwiegend aus den eigenen Senioreneinrichtungen als Spenden erhalten. Sie sollen nun nach Kuba geschickt werden, berichtet Wolfgang Friedel, der für die Caritas-Auslandshilfe in Augsburg zuständig ist. Vorher aber müssen die Rollis auf ihre Funktionstüchtigkeit hin geprüft und das eine oder andere an ihnen repariert werden.
Drei Männer haben sich auf den Aufruf hin gemeldet und nahmen jetzt in einer Lagerhalle in Bobingen, wo die Caritas die Spenden zwischengelagert hat, die Rollstühle und andere Hilfsmittel in Augenschein. Dass sie Rollstühle reparieren können, daran haben alle drei keinen Zweifel. Jeder von ihnen bringt das nötige Rüstzeug und auch eine große Portion Einsatzbereitschaft mit.
Markus Picard geht sogleich auf den ersten Rollstuhl zu, schaut, ob er sich aufklappen lässt, kontrolliert die Lehnen, probiert aus, ob er gängig läuft. Dann nimmt er den nächsten Rollstuhl in Augenschein. Ähnlich verfährt er bei den Rollatoren, von denen rund 70 gespendet wurden. Systematisch probiert er sie durch, hat schnell einen Überblick, was es am einzelnen Gerät zu tun gibt. Er ist gelernter Maschinenschlosser, beruflich ist er Fahrer für behinderte Menschen, weiß also gut, was die Anforderungen für Rollstühle und Rollatoren sind.
Ihr Fachwissen bringen auch Bernhard Kreitmayer und Robert Bauch mit ein, die bei diesem ersten Ortstermin ebenso mithelfen, sich einen Überblick zu verschaffen, ob und was es bei den Geräten zu reparieren gibt. "Mechanik ist mir nicht fremd", meint Bernhard Kreitmayer, der von Beruf Elektrotechniker ist. Außerdem hat er immer die Rollstühle von zwei Geschwistern in Schuss gehalten. Beim Treffen in der Lagerhalle schaut er auch fachmännisch auf die gespendeten Pflegebetten, für die es ja eine funktionierende Elektrik braucht. Als Spengler und Dachdecker bringt auch Robert Bauch das notwendige handwerkliche Wissen mit. Ein weiterer Schritt wird sein, zu schauen, welche Ersatzteile notwendig sind und sie zu besorgen.
Geplant ist, die Hilfsmaterialien bis kurz nach Weihnachten containerfertig zur Verschiffung nach Kuba fertig zu stellen. Die Rollstühle und Rollatoren sollen ins Erzbistum Santiago de Cuba gehen. Über einen guten Kontakt zum dortigen Erzbischof weiß Wolfgang Friedel, was für eine große Hilfe die Rollstühle und Rollatoren für die Ärmsten der Armen, für alte und behinderte Menschen sein können. So können sie aus ihren engen Behausungen herauskommen und wenigstens etwas am Leben teilhaben. Auch in den Krankenhäusern seien Rollstühle gefragt - und auch Pflegebetten. Wie und an wen die Hilfsgüter verteilt werden, wisse der Erzbischof am besten, sagt Wolfgang Friedel.