Projektabschluss von „Rettet die Retter“ Kindergarten- und Schulkinder wissen nun, wie wichtig es ist, Hilfe zu holen
Augsburg, 20.07.2018 (pca). Das Schweinchen ist einfach ins Wasser gesprungen, ohne schwimmen zu können. Zum Glück kam ein Mädchen vorbei und hat gleich den Notruf 112 angerufen. Die Rettung war bald da. Wie lebensrettend es sein kann, im Notfall die 112 zu wählen, das wissen jetzt die Kinder der Katholischen Lechpark-Kindertagesstätte Unsere Liebe Frau in Augsburg, Lechhausen. Und das wissen nun auch die Erstklässler aus der benachbarten Schiller-Volksschule.
Die Geschichte mit dem Schweinchen war Teil eines Theaterstücks, das Schüler bei der Abschlussveranstaltung zum Projekt „Rettet die Retter“ in der Schiller-Volksschule aufführten. In einer Kooperation haben die Kindertagesstätte und die Schule mitgemacht bei diesem 2016 initiierten Projekt, das das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, das Bayerische Sozialministerium und die Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen angestoßen hatten. Von den über 450 katholischen Kindertageseinrichtungen in der Diözese Augsburg hat die Kindertagesstätte Unsere Liebe Frau es als erste unternommen, das Projekt „Rettet die Retter“, in die Tat umzusetzen. Geholfen hat ihnen dabei, dass sie gleich zu Beginnen einen Methodenkoffer samt Film von der Augsburger Puppenkiste überreicht bekamen.
„Wunderbar, dass es zu dieser tollen Zusammenarbeit von Kindergarten und Schule gekommen ist!“, würdigte Mechtild Teuber, Leiterin des Referates Kindertagesstätten vom Caritasverband der Diözese Augsburg e.V., dieses Projekt und alle, die darin mitgewirkt haben. Da sind vor allem Liane Fischer, Leiterin des Kindergartens, und Katharina Reinhardt, Lehrerin an der Schillerschule. Sie beide haben ein Konzept entwickelt, wie die Kinder an das Thema Rettung ansprechend herangeführt werden können. Sie haben z.B. gemeinsam die Feuerwehr und die Wasserwacht besucht, Rettungssanitäter kamen in die Schule, um zu zeigen, wie man eine Wunde verbindet, in einem gemeinsamen Elternabend ging’s um Erste Hilfe am Kind, die Kinder bastelten Handys mit der Nummer 112.
Wichtig war bei diesem Projekt auch, die Kinder dafür zu sensibilisieren, dass man einander hilft, dass man bei einer Not nicht wegsieht, aber auch nicht als Schaulustiger bei einem Unfall im Weg steht oder gar mit dem Handy fotografiert. Darauf wies Bildungsreferent Hermann Köhler bei der Abschlussveranstaltung besonders hin. Er rief die Kinder zu „Respekt vor diesen Menschen, die helfen“, auf. Sowohl im Kindergarten, als auch in der Schule wurde den Kindern das biblische Gleichnis vom „Barmherzigen Samariter“ vorgestellt – mit der Empathie-Übung, sich mal in jeden der Personen hinein zu fühlen – in den, der unter die Räuber gekommen ist, in den Samariter, der hilft, aber auch in die, die vorbeigehen oder fotografieren. „Wir haben versucht, das Thema in die Neuzeit zu übertragen“, so Liane Fischer. Sie und ihre Kollegin Katharina Reinhard sind nun sicher, dass das Thema bei den Kindern angekommen ist. Es haben sich übrigens auch die Stadtteilmütter an diesem Projekt beteiligt, etwa indem sie miteinander besprochen haben, was Mütter, die ja meist die ersten Helfer sind, wenn Kinder sich verletzt haben, tun können.
Zum Projektabschluss, bei dem noch alle Vertreter der beteiligten Hilfsorganisationen auf die Bühne kamen, wurden den Kindergartenkindern und Schülern feierlich Urkunden überreicht.