„Diese lange Tradition zeigt: Das Gesundheitswesen ist eine der Wurzeln der Caritas im Bistum Münster“, erklärte Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann. Doch nicht nur die Vergangenheit war Thema beim Besuch der Jubiläumstour des Diözesancaritasverbandes im St. Marien-Krankenhaus in Ahaus.
Auch die aktuelle Situation des traditionsreichen Hauses kann sich sehen lassen. Am Standort in Ahaus sind vier Ärztehäuser, ein Altenpflegeheim und sogar eine Kindertagesstätte vereint. 15 Plätze sind dort für die Kinder von Mitarbeitenden des Ahauser Krankenhauses vorbehalten. „Eine solche Einrichtung auf dem eigenen Gelände hilft uns natürlich ungemein bei der Mitarbeiterbindung“, weiß auch Werner Lentfort, Vorsitzender der Betriebsleitung des St. Marien-Krankenhauses.
Auch an den anderen Standorten setzt das Klinikum Westmünsterland auf Innovation und Spezialisierung. So sind an den fünf Orten medizinische Zentren entstanden, die sich auf Fachgebiete spezialisiert haben. In Bocholt hat sich das Klinikum unter anderem auf Gefäßkrankheiten spezialisiert, während in Ahaus beispielsweise Fachärzte für die Behandlung von Leistenbrüchen konzentriert sind.
Dieser Weg der Spezialisierung an bestimmten Standorten wird aus Sicht des Diözesancaritasverbandes die Zukunft des Gesundheitswesens im Bistum Münster prägen. „Man kann nicht an jedem Krankenhaus-Standort jeden medizinischen Fachbereich vorhalten“, sagte Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann mit Blick auf die politischen Vorgaben. Diese vor allem von Lokalpatriotismus geprägte Denkart des „Alles-behalten“ schade auf lange Sicht der medizinischen Versorgungsqualität.
Weiteres Entwicklungspotential sieht Kessmann bei der Vernetzung und Kooperation der Krankenhäuser mit anderen caritativen Trägern der Gesundheitshilfe. „Es muss im Sinne einer Gesamtversorgung für die Bevölkerung geschaut werden, wo diese Potentiale liegen“, so Kessmann. Es habe sich auch auf der Jubiläumstour wieder einmal gezeigt, dass die medizinische Versorgung der Menschen schon immer ein komplexes Thema gewesen sei. „Entscheidend ist, dass wir den sich verändernden politischen Rahmen nutzen, um darin das Beste für Mitarbeitende und Patienten zu erreichen“, so Kessmann.
103-2016 (jks) 6. September 2016