Gute Nachrichten für den Caritasverband Kleve und den Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) im Kreis Kleve: Die Gesellschaft für innovative Sozialforschung und Sozialplanung e.V. - kurz: GISS - hat den beiden katholischen Wohlfahrtsverbänden ein positives Zwischenfazit für das Projekt "Präventive Wohnungsnotfallhilfe" ausgestellt. In einem Kooperationsworkshop zum NRW-Modellprojekt im Kontaktcafé der Caritas in Kleve sagen Katharina Brüchmann und Prof. Dr. Volker Busch-Geertsema: "Der Aufbau der präventiven Strukturen im Nordkreis ist gelungen."
Julia Lörcks
Rückblick: Seit Januar 2020 bauen Caritas Kleve und SkF im Kreis Kleve präventive Strukturen für Menschen im Kreis Kleve auf, die unmittelbar von Wohnungslosigkeit betroffen sind. Dabei handelt es sich um ein vom NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales gefördertes Modellprojekt im Rahmen des Aktionsprogrammes "Hilfen in Wohnungsnotfällen". Drei Jahre wird es finanziert und wissenschaftlich begleitet. Ziel ist die Verstetigung des Projektes. Im Idealfall soll die "Präventive Wohnungsnotfallhilfe im Kreis Kleve" auch auf andere Städte und Kreise im Land übertragen werden.
Das Logo des Aktionsprogramms "Hilfe in Wohnungsnotfällen".
Diesem Ziel sind die beiden Projektträger nun ein ganzes Stück näher gekommen. Denn die GISS empfiehlt schon jetzt - gut ein Jahr vor Projektende - die Fortführung. "Darüber freuen wir uns sehr - gleichwohl haben wir auch noch einiges zu tun", sagt Janneke Zoller vom SkF. Zusammen mit Rita Fergen von der Caritas Kleve stellt sie die wichtigsten Daten und Fakten zur "Präventiven Wohnungsnotfallhilfe" vor.
Demnach haben beide Träger in den vergangenen anderthalb Jahren bislang 101 Haushalte erreicht. "Der größte Teil kam über das Amt für Arbeit und Soziales zu uns", berichtet Rita Fergen, die damit auch auf eine Tatsache aufmerksam macht, mit der die Wohlfahrtsverbände nicht gerechnet hätten. "Vor Projektstart sind wir davon ausgegangen, dass wir mehr Meldungen vom Amtsgericht bekommen. Aber das ist leider nicht der Fall. Also haben wir unsere Strukturen geändert." Und genau das ist auch ein wesentlicher Baustein des Projektes - der Aufbau präventiver Strukturen für den Kreis.
"Wir haben Kontakt aufgenommen - zu Behörden und Vermietern, zu Wohnungsbaugesellschaften und Klienten", berichtet Janneke Zoller. Manches laufe sehr gut. Der Runde Tisch zum Beispiel, der den beiden Projektträgern einen intensiveren Austausch ermögliche. Manches sei aber auch noch verbesserungswürdig. "Der Kontakt zu den Vermietern zum Beispiel", sagt Rita Fergen. "Hier sind wir noch nicht so weit gekommen wie wir eigentlich sein wollen. Hier möchten wir noch nachbessern."
Ein anderes Problem ist die Zeit. "Diese von Wohnungslosigkeit bedrohten und betroffenen Menschen sind eigentlich nur mit aufsuchender Hilfe zu erreichen. Das ist eine sehr intensive Arbeit", berichtet Janneke Zoller. Die Zielzahlen sind daher bewusst niedrig - 15 Wohnraumvermittlungen pro Jahr. Tatsächlich haben Caritas und SkF bislang 23 Wohnungen vermittelt. "Im Durchschnitt benötigen wir dafür rund zwei Monate", sagt Janneke Zoller. Bei den meisten Fällen handelt es sich um Einpersonenhaushalte.
So erreichen Sie die Präventive Wohnungsnotfallhilfe im Kreis Kleve
- Caritasverband Kleve e.V., Präventive Wohnungsnotfallhilfe (PräWo), Hoffmannallee 66-68, 47533 Kleve, Telefon: 02821 7209-0, E-Mail: s.schraven@caritas-kleve.de
- Sozialdienst katholischer Frauen e.V. im Kreis Kleve, Präventive Wohnungsnotfallhilfe (PräWo), Turmstraße 36g, 47533 Kleve, Telefon: 02821 751310, E-Mail: m.vanelsbergen@skf-kleve.de