Augsburgs Diözesan-Caritasdirektor Dr. Andreas Magg greift mit diesen Worten in die aktuelle Diskussion um die Flüchtlingsströme ein. Wie auch der wieder gewählte Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Prälat Dr. Peter Neher, fordert Dr. Magg: "Auch wenn die Versorgung und Unterbringung der vielen Flüchtlinge zur Zeit das beherrschende Thema ist, sollten wir uns möglichst rasch mit der anspruchsvollen Aufgabe der Integration auseinandersetzen."
Es sei ein Fehler, hierbei noch in den alten Kategorien zu denken. "Wir brauchen Integrationszentren, in denen Flüchtlinge und Asylbewerber von Anfang an so geschult werden, damit sie unser System, unsere Demokratie, unsere Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung verstehen und dadurch leichter akzeptieren lernen." Integration ereigne sich nicht von selber. Diözesan-Caritasdirektor Dr. Magg ist sich sicher, dass solche Integrationszentren dazu beitragen könnten, unnötige Ängste erst gar nicht aufkommen zu lassen.
Was sich in diesen Tagen an den europäischen Außengrenzen und innerhalb Europas abspiele, sei von historischem Ausmaß. "Dies betrifft nicht nur die große Zahl der Flüchtlinge. Die Herausforderung wird es sein, den vielen Menschen eine neue Heimat zu geben und die eigene Bevölkerung auf diesem Weg mitzunehmen", hatte Dr. Neher bei der Bundesdelegiertenversammlung der Caritas in Regensburg deutlich gemacht. Gleichzeitig müsse innerhalb der europäischen Gemeinschaft eine Politik befördert werden, die Solidarität untereinander und mit den Flüchtlingen stärker erfahrbar mache als dies bis jetzt gelungen sei. "Dem ist nichts hinzuzufügen", sagt Dr. Magg.
Auch teilt er Dr. Nehers Position zu den geplanten Änderungen im Asylrecht: "Die Zeit der Asylverfahren muss verkürzt werden, ohne die Standards des Asylverfahrens und des Verfassungsrechts dabei auszuhebeln." Die Pläne der Bundesregierung, für Menschen aus dem Balkan einen einfacheren Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen, begrüßen beide. Zudem machte er deutlich, "die wirtschaftliche Stabilisierung dieser Region des europäischen Kontinents ist eine Aufgabe europäischer Politik, damit auch dort Menschen Perspektiven für ihr Leben entwickeln können."