Man dürfe nicht davon ablassen, das Ziel „100% liebevoll gepflegte Menschen“ anzustreben. Wie zum Auftakt am Montag so auch zum Abschluss erinnerten die Veranstalter mit einem Wortgottesdienst an ihren christlichen Auftrag, sich für kranke und schwache Menschen einzusetzen. Dazu gehöre es eben auch, so die evangelische Dekanin Susanne Kasch und ihr katholischer Kollege Dekan Helmut Haug von St. Moritz am Mittwoch, dafür Sorge zu tragen, dass jene, die den Pflegedienst leisten, auch alle Unterstützung durch die Gesellschaft und die Politik erhalten.
Pflege, so die Dekanin, stehe unter der besonderen Herausforderung, sich auf die ganze Menschlichkeit des Menschen einzulassen. Dabei sollten sich alle Pflegekräfte bewusst sein, dass durch ihre pflegenden Hände „Gottes Hände an uns arbeiten“. „Sie sind deshalb in der Handarbeit Gottes unterwegs“, würdigte Kasch den Dienst der Pflegekräfte. Gleichzeitig unterstrich sie, dass die ganze Gesellschaft den Pflegekräften Wertschätzung für ihren Dienst an den Mitmenschen schulde. „Sagen Sie ihnen Danke dafür, dass sie pflegen und besuchen Sie deshalb am besten das Altenheim in Ihrer Nachbarschaft“, forderten Dekanin Kasch und Dekan Haug die Öffentlichkeit auf. Sie und Haug verteilten am Schluss des Gottesdienstes Dankkarten und luden dazu ein, sie an Pflegekräfte zu schicken.
Dass die Pflege keineswegs einfach ist, viele Herausforderungen mit sich bringt, die auch zuweilen schwer zu tragen sind, aber dennoch ein schöner, sinnvoller Beruf voller Lebenserfahrungen ist, dafür warben Uta Gösch und Brigitte Pischner aus den Pfarrgemeinden der beiden Geistlichen. Pischner, die seit 20 Jahren für den Sozialdienst im Anna-Hintermayr-Stift und Servatius-Stift verantwortlich ist, erzählte aus ihren Berufserfahren. „Es tut einfach gut, mit alten Menschen ihr Leben, ihre Ängste und Einsamkeit zu teilen und Ihnen dabei durch Wertschätzung ihre Würde zu geben.“ Sie klagte gleichwohl darüber, dass sie wegen zeitlicher und organisatorischer Rahmenbedingungen „nicht immer frei ist, ihrem Herzen zu folgen.“ Auf jeden Fall sei sie dankbar für ihren Dienst im Rahmen der Altenpflege, denn sie sei „leidens- und liebesfähiger geworden und im Glauben gewachsen.“
Gösch, Wohnbereichsleitung des Jakobsstifts, forderte dazu auf, in die Altenheime zu gehen und zu sehen, „was dort wirklich passiert.“ Man könne dann nämlich erfahren, wie viel Gutes in der Betreuung, Pflege, aber auch zum Beispiel in der Kommunikationsarbeit mit den alten Menschen geleistet werde.
Wie sehr die Caritas und die Diakonie dankbar für den Dienst der Pflegekräfte sind, hatten sie am Dienstagabend deutlich gemacht. Die beiden kirchlichen Wohlfahrtsverbände hatten alle Pflegekräfte ihrer ambulanten und stationären Einrichtungen zu einem Kino-Besuch in das Augsburger Cinemaxx am Willy-Brandt-Platz eingeladen. Nach einem Sektempfang im Foyer wurde der Film „Still Alice“ gezeigt. Rund 100 Pflegekräfte der Caritas und der Diakonie nahmen dankbar die Einladung an.