Kampagne faire Pflege-Ausbildung
Immer mehr ältere Menschen müssen betreut werden. Aber ein krasser Mangel an Fachkräften könnte dazu führen, dass dieses gesamtgesellschaftliche Problem unlösbar wird. Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen, auch der Universität Bremen, kommen zum Ergebnis, dass ohne gegensteuernde Maßnahmen bis 2030 bundesweit mehrere Hunderttausend Pflegekräfte fehlen. Die Prognosen für das Land Bremen zeigen eine Personallücke in der Pflege zwischen 2000 und 3000 Vollzeitkräften auf.
Die vor fünf Jahren von allen Bremer Akteuren in der Altenpflege beschlossene und im Februar 2017 verlängerte Pflegeinitiative hat deshalb großes Gewicht auf die Stärkung der Altenpflegeausbildung gelegt. Der Bremer Senat hat die Zahl der finanzierten Ausbildungsplätze in der Altenpflege schrittweise auf 250 Plätze erhöht. Und die Wohlfahrtsverbände von Bremen und Bremerhaven haben im Jahr 2015 über die neu gegründete Tarifgemeinschaft Pflege Bremen mit der Gewerkschaft Verdi einen Ausbildungstarifvertrag abgeschlossen. Mit deutlich erhöhten Ausbildungsvergütungen und mehr Urlaub soll die Ausbildung in der Altenpflege für junge Menschen attraktiver werden. Der Tarifvertrag findet auf die Mehrzahl aller Ausbildungsverhältnisse in der Altenpflege im Land Bremen Anwendung.
Mit einer Werbekampagne will die Tarifgemeinschaft Pflege Bremen nunmehr erneut für eine Ausbildung bei den Trägern der stationären und ambulanten Pflege in der Freien Wohlfahrtspflege werben. Alle Träger der Wohlfahrtsverbände wenden diesen Tarifvertrag an. "Unser abgeschlossener Ausbildungs-Tarifvertrag ist zusammen mit dem entsprechenden niedersächsischen Vertrag nicht nur der erste Ausbildungsvertrag in der Altenpflege in Deutschland", erklärt Arnold Knigge, Vorstandsvorsitzender der Tarifgemeinschaft Pflege Bremen, "er ist auch im Vergleich zu anderen Branchen-Tarifen vorbildlich. Wir hoffen, damit die Ausbildung in der Altenpflege für junge Menschen deutlich attraktiver zu machen."
Die Werbekampagne "Wir bilden fair aus" soll auch deutlich machen, dass dieser Beruf wie kaum ein anderer ein Zukunftsberuf ist und einen sicheren Arbeitsplatz bietet. "Wir wollen mit unserer Kampagne auch darauf hinweisen, dass dieser Beruf mit einer hoher Anerkennung verbunden ist", so Martina kleine Bornhorst, Vorstand der Caritas Bremen, "gerade für junge Menschen dürften intensive menschliche Kontakte bei der Arbeit. eine hohe Wertschätzung durch Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sowie die zunehmende gesellschaftliche Anerkennung von Pflegeberufen wichtige
Kriterien bei ihrer Berufswahl sein."
Die Werbekampagne "Wir bilden fair aus" wird aus verschiedenen Elementen bestehen:
- Für die in nächster Zeit stattfindenden Ausbildungsmessen in Bremen und Bremerhaven wurden Aufkleber und Postkarten gedruckt, die auf diesen Messen verteilt werden sollen.
- Vom 6. Bis 15. Juni werden an 25 zentralen Standorten in der Stadt Bremen großflächige Plakate geschaltet.
- Auf den Postkarten und Plakaten wird mit Motiven und Aussagen zu Bezahlung, Arbeitszeit und Anerkennung verdeutlicht, was für die Träger der Freien Wohlfahrtspflege "fair ausbilden" heißt.
Kontakt (V.i.S.d.P.):
Sylvia Gerking (Tarifgemeinschaft Geschäftsleitung)
Bahnhofstr.32
28195 Bremen
Telefon: 0421-14 62 94 41
Email: s.gerking@sozialag.de