Als die Caritas-Sozialstation Aichach, zu der das Pflegezentrum gehört, beschlossen hatte, die Pflegestation St. Elisabeth im Aichacher Krankenhaus zu schließen, bestanden Zweifel, ob das Pflegezentrum in Pöttmes auch von Aichachern angenommen würde. "Alle Pflegebedürftige sind ohne Bedenken von Aichach nach Pöttmes umgezogen", so Neukäufer. 42 Plätze waren deshalb bereits zum 1. April ausgebucht. "Und dann kamen so viele Nachfragen, dass wir die restlichen 18 Plätze innerhalb von sieben Tagen vergeben konnten.".
Noch trägt man ständig Baustaub in das Pflegezentrum, denn die Außenanlagen im Innenhof müssen noch fertig gestellt werden. Immer wieder muss noch so manches Loch gebohrt werden. Geht man jedoch durch das Pflegezentrum und besucht die Gemeinschaftsräume merkt man nichts von den baulichen Aktivitäten. "Letztlich hat sich außer der Örtlichkeit und den neuen Räumlichkeiten für unsere Bewohner nichts geändert", so Neukäufer. Alle Pflegekräfte auch aus Aichach gehören nach wie vor dem Pflegeteam an. "Man kennt sich also." Nur die in Aichach so "geliebte kuschelige Kleinheit", "die haben wir hier nicht mehr."
Dafür bietet St. Hildegard andere Vorteile. Die Bewohner genießen die Großzügigkeit der Räumlichkeiten. Die aus der Station Lavendel besuchen die aus der Station Rose und umgekehrt. Gemeinsam werden die verschiedenen Angebote vom Sitztanz, Bingo-Spiel oder Vorträge besucht oder man geht gemeinsam zum "Dämmerschoppen". "Der Austausch untereinander ist vielfältiger geworden", so Neukäufer. Auch sitzen die Bewohner beim Essen nicht mehr so eng beieinander wie früher zum Beispiel in St. Elisabeth. Das Caritas-Pflegezentrum St. Hildegard hat zwei Speisesäle, die räumlich in die Wohngruppen harmonisch eingegliedert sind. Zudem ist je eine Wohngruppenhilfe dabei behilflich. Dadurch werden die Pflegekräfte entlastet, die so wieder mehr Zeit für ihre Aufgabe gewinnen.
Dass die stationäre Pflege nun in einem Haus gebündelt ist, erleichtert Neukäufer so einiges. Der Personaleinsatzplan könne nun nach ihren Angaben viel flexibler gestaltet werden. Dank der nun eigenen Küche und der Wäscherei ließen sich diese Aufgabenbereiche wirtschaftlicher gestalten.
Neukäufer hat mit ihrem Team noch viele Pläne. So manche Dekoration fehlt noch in den Gängen und Aufenthaltsräumen. "Das wird hier noch viel heimeliger werden. Ideen haben wir genug." Auch soll ein kleines Café im Eingangsbereich entstehen, nicht nur für die Bewohner und deren Angehörige. "Wir werden uns freuen, wenn Nachbarn auf eine Tasse Kaffee mal bei uns vorbeischauen", sagt Neukäufer "Wir wollen dadurch das öffentliche Leben auch etwas zu uns hineinholen." Und wenn der Innenhof fertig gestaltet sein wird, soll er gemeinsam mit dem gemeindlichen Kinderhort genutzt werden.