Nicht jeder ist Altenpfleger, Sozialarbeiter, Berater bei Alkoholsucht oder psychischen Erkrankungen, nicht jeder ist Insolvenz-, Schuldner- oder Migrationsberater, und nicht jeder kann Sozialkaufhäuser bereitstellen. "Jeder aber kann diese Arbeit unterstützen", meint Augsburgs Diözesan-Caritasdirektor Domkapitular Dr. Andreas Magg. Er bittet deshalb darum, bei der Caritas-Herbstsammlung vom 24. September bis 1. Oktober 2017 mitzumachen und die Caritas-Sammlerinnen und -Sammler nicht vor der Tür stehen zu lassen.
"Öffnen Sie die Tür wie Sie Ihr Herz für Menschen in Not öffnen und helfen Sie mit einer Spende", wendet sich der Diözesan-Caritasdirektor an die Öffentlichkeit. "So können Sie mithelfen, Menschen in Not neue Kraft, neue Lebensenergie zu schenken." Die Caritas-Sammlung steht in den Bistümern Augsburg, Passau und Würzburg unter dem Motto "Caritas. Energie für Menschen in Not."
In seinem Aufruf an die katholischen Pfarrgemeinden im Bistum Augsburg hatte Domkapitular Dr. Magg an Martin Luther King, dem US-amerikanischen Vorkämpfer gegen die rassistische Diskriminierung von nicht-weißen Menschen, erinnert. Dieser hatte einmal gesagt: " Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott allein sich darum kümmert." So helfe es nicht, vor den Herausforderungen der Armut und Not zu verharren und dadurch nichts zu tun. "Wir müssen jeden Tag aufs Neue Trägheit und Bequemlichkeit überwinden und die Dinge voller Gottvertrauen angehen." Die Caritasdienste und -beratungsstellen seien den Menschen in Not hilfreiche und zuverlässige Partner bei der Bearbeitung, bei der Verbesserung und bei der Lösung von Problemlagen, "die uns alle jederzeit und ohne Vorwarnung treffen können."
Die Sammlungsergebnisse sind in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Wurden 2012 und 2013 knapp 1,6 Millionen Euro gespendet, so waren es in 2016 mit 1,479 Millionen Euro deutlich weniger. Das hat laut den Verantwortlichen bei der Caritas verschiedene Gründe. Zum einen führt die Caritas den Rückgang darauf zurück, dass es immer schwerer wird, Sammlerinnen und Sammler zu finden. Dadurch gehe die persönliche Ansprache verloren. Zwar verteilten die Pfarreien zunehmend Spendenbriefe, "diese können aber die persönliche Begegnung mit einer Sammlerin oder einem Sammler, die bzw. der Rückfragen beantworten kann, nicht ersetzen." Hinzu komme der soziodemografische Wandel in den Städten und Kommunen bis hinunter zum kleinen Ort auf dem Land. Er führe dazu, dass das Zusammengehörigkeitsbewusstsein wegen der Zuwanderung von auswärts, seien es Herkunftsdeutsche oder Deutsche mit Migrationshintergrund, nicht mehr so deutlich ausgeprägt ist wie früher. Nicht selten höre man, "dass man die Leute ja nicht mehr kenne und viele nicht mehr einmal die Tür aufmachen". Diözesan-Caritasdirektor Dr. Magg bedauert dies. "Die sozialen Herausforderungen werden nämlich leider nicht weniger."