Caritasdirektor Dr. Magg: Verzicht schenkt Erfahrung, wie wichtig Eucharistiefeier ist
Augsburg, 18./19.04.2020 (pca). Die Christen heute stehen in einer ähnlichen Situation wie die ersten Christen, die Jünger Jesu vor 2000 Jahren kurz nach dessen Kreuzestod und seiner Auferstehung. "Vieles ist weggebrochen, vieles war nicht mehr wie zuvor. So wie es heute ist, da wir einerseits nicht wissen, wie es jetzt weitergeht und wie dann die neue Normalität mit und nach der Corona-Pandemie aussehen wird." So Augsburgs Diözesan-Caritasdirektor Domkapitular Dr. Andreas Magg in seiner Predigt im Gottesdienst zum Weißen Sonntag. Umso wichtiger sei es, genau darauf zu schauen, was wirklich wertvoll und wichtig war. "Wer das nicht berücksichtigt, der wird auch keine Zukunft haben."
Den Christen von heute legte er einen Blick in die Apostelgeschichte nahe. Tod und Auferstehung Jesu verlangten von seinen Anhängen, neue Wege unter neuen Voraussetzungen zu beschreiten. Sie hätten aber an der Lehre Jesu festgehalten, die Gemeinschaft bewahrt und gemeinsam das Brot gebrochen wie auch gebetet. "Wir brauchen auch heute Menschen, die uns von Gott berichten und uns Jesus in unserem Leben sichtbar machen." Wer meine, alleine glauben zu können, dessen Glauben verkümmere mit der Zeit. "Erst in der Gemeinschaft werden wir zu Christen", betonte der Caritasdirektor. "Und nur als Gemeinschaft werden wir alle Krisen und Herausforderungen bestehen."
Auch in der Gemeinschaft gemeinsam das Brot zu brechen, Gottesdienst und Eucharistie zu feiern sei unerlässlich. "Hier gehen wir mit Gott immer wieder auf Tuchfühlung." Wenn derzeit die Pfarrgemeinden und Christen nun wegen der Corona-Pandemie darauf verzichten müssen, "dann kann dieser Verzicht auch ein "geistliches Geschenk" sein". "Im Verzicht können wir nämlich erfahren, wie wichtig uns die Eucharistie ist, wie sehr wir wirklich den gemeinsamen Gottesdienst wertschätzen. Und wenn wir wieder gemeinsam feiern können, werden wir es dann vielleicht mit umso größerer Freude und Ehrfurcht tun."