Caritasdirektor: "Individualistische Haltung" Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt - Caritassammlung beginnt am 29. September
Augsburg, 23.09.2019 (pca). Ab Sonntag, 29. September 2019, beginnt im Bistum Augsburg wie in ganz Bayern die Caritassammlung. Sie dauert eine Woche und endet am 6. Oktober 2019. Der Augsburger Diözesan-Caritasverband lädt jede Bürgerin und jeden Bürger dazu ein, einen Beitrag dafür zu leisten, dass Menschen in Not die Hilfe erfahren können, die sie benötigen. "Die Caritas hält viele Hilfen bereit. Keiner soll aus dem sozialen Netz herausfallen", unterstreicht Augsburgs Diözesan-Caritasdirektor Domkapitular Dr. Andreas Magg. "Wir erhalten viele Mittel aus Steuergeldern, so wie es unsere Verfassung und das sozialstaatliche Prinzip vorsehen. Aber diese Mittel decken bei weitem nicht alle Kosten", so der Caritas-Direktor.
Konkrete praktische und kleine finanzielle Hilfen der Pfarreien, der Allgemeinen Sozialberatung der Caritas, die Beratungsstellen für suchtkranke und psychisch-kranke Menschen sowie einzelne soziale Projekte der Caritas auf Stadt- und Landkreisebene wie des Diözesan-Caritasverbandes könnten nicht aufrecht erhalten werden ohne die Spenden aus der Caritassammlung. Ein Drittel der Spenden bleibe direkt vor Ort bei den Pfarrgemeinden, ein Drittel verbleibe bei den jeweiligen Caritasverbänden vor Ort bzw. im jeweiligen Landkreis und ein Drittel helfe dem Diözesan-Caritasverband seine Dienste für Menschen in Not aufrechtzuerhalten. "Die Caritassammlung ist eine Spendensammlung für die Menschen bei uns daheim", unterstreicht der Augsburger Diözesan-Caritasdirektor.
"Wer die tägliche Arbeit bei uns kennt, der weiß, dass viele Menschen täglich zuweilen vor nahezu unlösbar erscheinenden sozialen und finanziellen Herausforderungen stehen. Diese Herausforderungen machen wir uns als Caritas zu eigen, wir nehmen uns vorbehaltlos der Menschen an und begleiten sie so gut wie möglich, damit sie ihren Lebensweg weitergehen können." Die große Gefahr, die der Diözesan-Caritasdirektor sieht, sei eine individualistische Haltung in der Gesellschaft, die immer "den Anderen", den Staat oder die Parteien in der Verantwortung sieht, wenn etwas in der Gesellschaft, im sozialen Zusammenleben oder bei Menschen schief läuft und einer Änderung bedarf. "Jeder von uns muss sich seiner Verantwortung stellen und mithelfen. Niemand darf sich drücken", so der Diözesan-Caritasdirektor. "Wir müssen uns immer wieder ins Bewusstsein rufen, dass eine Pfarrgemeinde, eine Kommune, eine Gesellschaft oder der Staat nur dann stark sein und gut in die Zukunft gehen können, wenn der Mensch in Not wirklich Teil der Pfarrgemeinde, der Kommune, der Gesellschaft oder des Staates ist und nicht durch unsolidarisches Nichtstun herausfällt."