Führungswechsel beim Augsburger Diözesan-Caritasverband - Bischof Dr. Meier unterstreicht Bedeutung der Caritas für Glaubwürdigkeit der Kirche
Augsburg, 23.11.2023 (pca). Über 300.000 Menschen steht die Caritas-Familie im Bistum Augsburg Menschen zur Seite. Ihr oberster Repräsentant, der Augsburger Diözesan-Caritasdirektor Domkapitular Dr. Andreas Magg, wird ab Anfang 2024 seine neue Aufgabe als Landes-Caritasdirektor Bayern übernehmen. In Augsburg wurde er nun von Bischof Dr. Bertram Meier offiziell verabschiedet. Gleichzeitig übergab er Dr. Maggs Nachfolger, Diakon Markus Müller, die Leitung. Beiden gab der Bischof seinen Auftrag mit auf den Weg: "Gebt der Caritas Power und Lobby!"
Bischof Meier würdigte im Festgottesdienst in seiner Predigt Dr. Maggs langjähriges Wirken beim Diözesan-Caritasverband zunächst als Direktionsassistent von 2008 bis 2011 und dann als Diözesan-Caritasdirektor bis jetzt. Dr. Magg sei immer dem Wort und der Vorgabe Jesu treu verbunden gewesen, "den Armen Gutes zu tun, sooft ihr wollt", wie es im Evangelium heißt (vg. Mk 14,7). Dabei sei er nicht nur Direktor gewesen, "sondern vor allem Geistlicher." Dr. Magg wechsele nun "nur den Standort und die Perspektive von der lokalen und regionalen auf die Landesebene - wie ein Stratege, der vom Flachland auf einen Hügel steigt, um den besseren Überblick zu bekommen."
Die Caritas ist für den Bischof keineswegs nur soziales Handeln. "An der Caritas zeigt sich, ob die Kirche das Evangelium verdaut hat - nicht als Süßigkeit, sondern als tägliches Brot ihres Handelns." Jesu Botschaft laufe allem zuwider, "was Menschen an Standesunterschieden, an Zugangsbeschränkungen und Exklusionsmechanismen erfunden haben - und das darin sind wir leider auf eine schreckliche Art unerschöpflich." Für den Christen wie auch die Caritas und jede Person, die für sie arbeitet, gelte es "als Seismographen gesellschaftlicher Veränderungen" ernst zu machen mit der Aufforderung aus dem Johannesbrief: "Wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit." (1 Joh 3,18)
So gab Bischof Dr. Bertram Meier dem künftigen Landes-Caritasdirektor Dr. Andreas Magg seinen Wunsch mit auf seinen künftigen Weg. "Werde nicht müde, Dich von den Sorgen und Nötigen, den offensichtlichen und verborgenen Leiden der Menschen zum persönlichen Handeln motivieren zu lassen, damit Du auf der Ebene der Landescaritas zum Segen wirst."
Dem künftigen Augsburger Diözesan-Caritasdirektor Diakon Markus Müller wünscht er für seine große Aufgabe und die damit verbundenen Führungs- und Leitungsaufgaben "wechselseitiges Vertrauen und Zutrauen allen gegenüber, die am caritativen Netz im Bistum knüpfen."
Kurzporträts:
Diözesan-Caritasdirektor Domkapitular Dr. Andreas Magg:
Am 21. Januar 2011 hatte der frühere Augsburger Bischof Dr. Konrad Zdarsa den Diözesanpriester Pfarrer Dr. Andreas Magg zum Nachfolger von Diözeasn-Caritasdirektor Domkapitular Prälat Peter C. Manz ernannt. Davor hatte Dr. über drei Jahre im Diözesan-Caritasverband als Direktionsassistent
mitgearbeitet. Von 2004 bis 2007 war er Pfarrer von Ursberg gewesen. Magg wurde am Lehrstuhl für Caritas-Wissenschaften an der Universität Passau über Dominikus Ringeisen, den Gründer des gleichnamigen großen Behindertenwerks, promoviert. Zudem hat er in seiner Zeit als Direktionsassistent den Aufbaustudiengang an der Fachhochschule Weingarten mit dem Master of Businessadministration abgeschlossen. Bei seiner Amtseinführung am 21. Januar 2011 sagte er: "Ich will im Auftrag von meiner Kirche und für meine Kirche die Caritas wie ein guter Bauer zum Wachsen bringen, sie pflegen, die Entwicklung begleiten und planerisch sowie vorausschauend auf die Anfragen der Zeit reagieren".
Im Juni 2014 wurde Dr. Magg zum Domkapitular "aufgeschworen". Im Januar 2018 war er von der Mitgliederversammlung des Landes-Caritasverbands Bayern zum 2. Vorsitzenden bzw. Stellvertreter des Landes-Caritasdirektors gewählt worden. Im März 2023 war er schließlich von der Mitgliederversammlung des Landes-Caritasverbandes zum Nachfolger von Prälat Bernhard Piendl als Landes-Caritasdirektor gewählt und dann auch von der Freisinger Bischofskonferenz bestätigt worden. Piendl hatte zuvor erklärt, keine weitere Amtszeit anstreben zu wollen.
Als Augsburger Diözesan-Caritasdirektor hatte Magg sich immer für die Würde des Menschen eingesetzt. Sie sei "durch nichts zu relativieren". Gelebte Nächstenliebe gilt für ihn als die Voraussetzung für die Neu-Evangelisierung. Immer wieder warb er dafür, die durch die Gesetzgebung gewachsenen Strukturen und "Versäulungen" neu zu denken und eine "Verzahnung" anzustreben, denn sie sei auch wegen des zunehmenden Fachkräftemangels in den sozialen Bereichen ein wichtiger Ansatz für die Gewährleistung der Qualität der sozialen Arbeitsfelder.
Diakon Markus Müller:
Am 27. Juni 2023 gab Augsburgs Bischof Dr. Bertram Meier bekannt, dass Diakon Markus Müller das Amt des Augsburger Diözesan-Caritasdirektors in der Nachfolge von Dr. Magg am 1. Januar 2024 antreten wird.
Diakon Markus Müller wurde 1968 in Wertingen geboren und machte bereits 1989/90 als Zivildienstleistender erste Erfahrungen mit dem Augsburger Caritasverband. Der studierte Diplom-Finanzwirt (FH) sammelte zahlreiche Erfahrungen im karitativen und weltkirchlichen Bereich und ist seit 2014 ständiger Vertreter des Präsidenten von missio München, wo er auch die Abteilung Service und Finanzen leitet. Bereits 2002 wurde der verheiratete Vater von zwei Kindern in Augsburg zum Ständigen Diakon geweiht; von 2003 bis 2019 war er als Seelsorger in der Pfarreiengemeinschaft Steinheim bei Dillingen tätig.