Oberbürgermeister Gerold Noerenberg sprach zum Auftakt der Veranstaltung in Neu-Ulm am Petrusplatz seinen tiefen Respekt für alle Pflegekräfte aus. „Wir müssen die Bedeutung dieses Berufs immer wieder hervorheben.“ Er begrüßte deshalb die Pflegekampagne, die sich auch dafür einsetzt, dass Politik und Gesellschaft die Pflege durch mehr Zeit, mehr Geld und mehr Personal unterstützt.
Noerenberg merkte auch kritisch an, dass es nicht vielen Menschen bewusst sei, was es bedeute, einen Menschen liebevoll und gut zu pflegen und wie gegenteilig die Wirklichkeit oft aussehe. „Der Minutentakt erlaubt eigentlich keine Pflege, nur ein Abarbeiten.“ Und dennoch, so seine Beobachtung, leisten die Pflegekräfte so unheimlich viel, obwohl sie nicht nur große körperliche, sondern auch seelische Belastungen aushalten müssten. „Da es jeden von uns erwischen kann“, pflegebedürftig zu werden, sei es immer wieder angebracht, darüber nachzudenken und „mit solchen Aktionen die Bedeutung des Pflegeberufs immer wieder ins Bewusstsein der Menschen zu bringen.“
Beim ökumenischen Gebetsauftakt erinnerte der katholische Dekan Markus Mattes an den Ursprung alles dessen, was Christen tun. „Christus sendet uns jeden Tag neu zu den Menschen.“ „Und das kann sehr schnell gehen, dass man die Hilfe des Anderen braucht“, sagte die evangelische Dekanin Gabriele Burmann. Leib und Seele, so Mattes, könnten gar nicht getrennt werden. In der Pflege erfahre man, dass „wenn wir in leiblicher Not helfen, auch immer der Seele helfen.“