Er ergänzte in seiner Rede aus Anlass des einjährigen Bestehens der dortigen Migrations- und Asylsozialberatungsstelle der Caritas. „Das schafft nur noch größere Probleme.“ In einem Punkt signalisiert der Caritasdirektor ein Entgegenkommen. Wenn Menschen in Zentren untergebracht würden, dürfe das nur geschehen, wenn „ein begleitendes Ausbildungs- und Schulungsprogramm“ angeboten wird.
Für den Augsburger Diözesan-Caritasdirektor sind die Einhaltung der Menschenrechte Voraussetzung für den Frieden in Freiheit. Dazu gehöre es alle Menschen ungeachtet ihrer nationalen, kulturellen und religiösen Überzeugungen wie auch ihrer Hautfarbe zu achten und ein gleiches Anrecht auf Schutz vor staatlicher Willkür, auf soziale Gerechtigkeit und Teilhabe zu gewähren. Darin würden sich seiner Überzeugung nach die Grundlagen und Voraussetzungen für die freiheitlich demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland widerspiegeln. Genau diese Forderungen hatte bereits Dr. Helmut Kohl, der frühere CDU-Bundesvorsitzender und spätere Bundeskanzler, im Jahr 1977 gegenüber Südafrika erhoben, das damals unter dem Apartheidsystem litt. Diese Kernaussagen von 1977, so Dr. Magg, würden auch heute gelten. „Denn das, was richtig ist, wird nicht falsch, weil die äußeren Gegebenheiten andere sind.“
Das Grundgesetz, so der Diözesan-Caritasdirektor, enthalte allerdings keine Garantie dafür, dass in Deutschland immer alles reibungslos verlaufe, und dass „wir nicht auch an Schwierigkeiten stoßen, die wir lieber vermeiden wollten.“ Gleichzeitig biete die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland aber alle Möglichkeiten, dem Grundauftrag des Grundgesetzes gerecht zu werden, nämlich „die Unantastbarkeit der Würde des Menschen zu wahren und zu fördern.“
Christen stünden dabei nicht für eine bloß formale Gerechtigkeit nach dem Motto „Gibst Du mir, geb‘ ich Dir“ und nicht für ein Miteinander, „das dadurch geprägt ist, Menschen in Not außen vor zu lassen.“ Christen hätten vielmehr das Prinzip der Bergpredigt, die Gerechtigkeit der Liebe, zu verwirklichen. Dabei beruft er sich auch auf Papst Franziskus, der in seiner jüngsten Botschaft des Welttags des Migranten und Flüchtlings gesagt hatte: „Die echte Begegnung mit dem anderen bleibt nicht bei der Aufnahme stehen, sondern verpflichtet uns zu schützen, zu fördern und zu integrieren.“ Diözesan-Caritasdirektor Dr. Magg ergänzte: „Es kommen Menschen zu uns. Und unser alter Grundsatz gilt. Caritas Christi urget nos. (Die Liebe Christi drängt uns.)
Mit diesen Worten nahm er alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas insbesondere in der Migrations- und Asylsozialberatung vor dem Vorwurf „naive Gutmenschen“ zu sein oder gar wegen ihres christlichen Menschenbildes die Interessen der eigenen Bevölkerung zu verraten. „Nein. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten einen Friedensdienst für die Bevölkerung hier und für die Menschen, die zu uns kommen.“ Planungen des Freistaates, die Förderung der Migrations- und Asylsozialberatung zurückzufahren, hält er deshalb für falsch. Bayern dürfe nicht dem „Reiz des Sparens an einer Stelle verfallen, wo er lieber weiterhin investieren sollen, damit langfristig soziale Kosten eingespart werden können.“
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas in der Migrations- und Asylsozialberatung sprach der Diözesan-Caritasdirektor seinen ausdrücklichen Dank aus. Sie würden mit sehr vielen Fragen des Alltags, mit Wohnungs- und Schulproblemen, beruflichen und familiären Problemen konfrontiert. Dabei würden sie „mit großer Hingabe“ das gemeinsame Ziel einer guten Integration der Zuwanderer und ihrer Familien in unsere Gesellschaft und damit für ein gutes Miteinander arbeiten. Schwierigkeiten seien, so Dr. Magg, dazu das, „das Beste daraus zu machen“ und „positiv zu meistern“.