„Wir haben uns das Wort von Papst Franziskus zum Vorbild genommen und sind geografisch und inhaltlich an die Ränder gegangen“, sagte der Domkapitular und Vorsitzende des Spitzenverbandes, Josef Leenders.
Eine Woche lang war der Vorstand um Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann und Josef Leenders gemeinsam mit den Abteilungsleitungen des Verbandes unterwegs und überzeugte sich aus erster Hand von der wertvollen Caritasarbeit vor Ort. „Solche Besuche helfen uns, die Arbeit unserer Mitglieder gegenüber Politik und Gesellschaft noch besser zu vertreten“, hob Heinz-Josef Kessmann die Bedeutung der Tour hervor.
Natürlich spielte bei einer Jubiläumsveranstaltung auch Historisches eine Rolle. „Wir haben von vielen interessanten Persönlichkeiten und Entwicklungen vor Ort erfahren“, berichtet Josef Leenders. Gerade wenn es um den Aufbau von Diensten und Einrichtungen gehe, die bis heute erfolgreich sind: „Diese Erfahrungen öffnen die eigene Perspektive und machen uns immer wieder aufs Neue klar, wo wir als Caritas herkommen“, so Leenders.
Erste und zugleich letzte Station der Tour ist Münster, wo die Ergebnisse der Tour bilanziert wurden. „Wir haben gesehen, dass die Caritas im Bistum Münster lebhaft und innovativ war und ist“, erklärte Heinz-Josef Kessmann. Es habe sich bei jedem einzelnen Besuch gezeigt, das vor Ort großes Kreativpotential für die Zukunft vorhanden ist. Vier Punkte hatte der Diözesancaritasdirektor ausgemacht, die die einwöchige Momentaufnahme der Caritas im Bistum Münster prägten
"Insbesondere im Bereich der Behindertenhilfe setzt sich der Grundsatz "Von der Fürsorge zur Teilhabe" immer mehr durch", erklärte Kessmann. Ähnlich sei es in der Altenhilfe, wo die Betroffenen ebenfalls, an ihren Möglichkeiten orientiert, vermehrt eingebunden würden. Des Weiteren wird aus Sicht des Diözesancaritasverbandes die vernetzte Arbeit zwischen den caritativen Trägern und denen aus nicht-caritativen Bereichen immer wichtiger. "In solchen Netzen können neue Qualitäten entstehen, die den Menschen vor Ort zu Gute kommen", befand Kessmann.
Im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements zeigte sich im Laufe der Tour die durchdringende Wirkung der Flüchtlingsituation. Besonders hob Kessmann dabei youngcaritas hervor: "Das Ehrenamt bei der Caritas hat durch die Aktiven dort eine neue Farbe hinzugewonnen." Ein weiteres prägendes Element der Tour war die stetige Diskussion mit Landes-, Bundes und Kommunalpolitik insbesondere zu Gesetzeswerken im Bereich der Krankenhäuser und der Behindertenhilfe. "Diese Diskussion müssen wir weiter fortführen und die Interessen der Menschen selbstbewusst vertreten", so Kessmann.
107-2016 (jks) 7. September 2016