Augsburg, 08.03.2008 ( pca ) . Für die einen war es ein erstes Hineinschnuppern, für die anderen war es die Gelegenheit, mit Leitern von Einrichtungen der Altenpflege der CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH ins Gespräch zu kommen und den ersten persönlichen Kontakt für eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz in der Altenpflege zu suchen. Die CAB hatte interessierte Jugendliche und Erwachsene zu einem Bewerber- und Schnuppertag eingeladen, um Interessenten einen Blick in eine reale Einrichtung zu ermöglichen und damit auch Entscheidungshilfen anzubieten. Auszubildende zeigten Bewohnerzimmer, versuchten zu vermitteln, wie es ein alter Mensch empfindet, wenn ihm Essen eingeben wird. Andere zeigten die Funktion des Pflegebades und erklärten die Wichtigkeit des Bades, weil man dabei den ganzen Körper sehe und deshalb auch erkennen kann, wie es dem Bewohner wirklich geht. Im Raum der Cafeteria führten Auszubildende Gedächtnisspiele und Gymnastikübungen gemeinsam mit den Interessenten durch, um ihnen ein Gespür dafür zu geben, wie man das Gedächtnis und auch die körperliche Koordinationsfähigkeit von alten Menschen bewahren und fördern kann.
„Wir wollten einen wenn auch kurzen Einblick in die Realität bieten“, sagte Robert Freiberger, der Einrichtungsleiter des Caritas-Seniorenzentrums St. Verena in Augsburg. 24 Interessenten bzw. Bewerber nutzten den Tag, um für sich einen Einblick in die angestrebte künftige Arbeitswelt zu gewinnen. Auch drei junge Männer waren unter ihnen. Vier Kolleginnen von Freihalter, die Leiterin der Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe der Caritas wie auch die Geschäftsführung der CAB waren an dem Bewerbertag dabei. Freiberger: „Wir wollen auch aktiv um die Besten werben.“ Insgesamt bildet die CAB 70 angehende Altenpflegerinnen und Altenpfleger aus, davon allein 50 in Augsburg. Rund 25 werden jedes Jahr neu eingestellt. Für das Ausbildungsjahr, das im Herbst dieses Jahres 2008 beginnt, sucht die CAB noch Auszubildende.
„Es war schön und hochinteressant“, sagten Sarah Thurn (15) und Venera Carfe (13), beide von der Augsburger Maria Ward Realschule, wollten einmal ein Altenpflegeheim von innen genauer kennen lernen. Sie überlegen sich, während der freiwilligen Sozialpraktika ins Altenheim zu gehen. Sarah will später in ihrem Beruf auf jeden Fall etwas mit Menschen zu tun haben. Beide ließen sich mit den anderen erklären, warum und mit welchen Hilfsmitteln alten Menschen zum Beispiel mit Schluckstörungen eingedickte Getränke eingegeben werden. Jennifer Leipold (15), noch an der Wernher-von-Siemens-Volksschule , plant schon heute ihre weiteren Schritte. An der Hauswirtschaftsschule am Predigerberg will sie nächstes Jahr die Mittlere Reife in der Sozialpflege machen und dann einen Ausbildung zur Altenpflegerin anstreben. Einen Schritt weiter ist Christine Häusser (25), da sie bereits im Caritas-Seniorenzentrum St. Hedwig in Königsbrunn eine Ausbildung zur Algenpflegehelferin macht. „Ich strebe danach die dreijährige Ausbildung zur Altenpflegerin an.“ Franz Engelhart (20) ist eigentlich Metzgergeselle, doch familiäre Erfahrungen änderten sein Berufsziel. „Ich habe immer wieder meine Großtante im Altenheim besucht. Da habe ich an dem Beruf des Altenpflegers Geschmack gefunden.“ Auch dem Realschüler Johannes Betscher (18) ging es nicht anders. Er hatte seine Oma im Altenheim besucht. „Ich habe dadurch einiges mitbekommen, so dass ich selbst in die Altenpflege will.“
„Interesse reicht freilich nicht aus“, so Freiberger zu den Interessenten und Bewerbern. „Man muss die alten Menschen mögen und mit ihnen können.“ Wenn man die Pflege durchführt, muss man den zu pflegenden Menschen auch sagen, was man tut, man muss mit ihnen sprechen. „Wer nicht gern redet, für den ist der Beruf des Altenpflegers auf keinen Fall der richtige.“ Neben einer hohen sozialen und kommunikativen Kompetenz, fordert die CAB Teamfähigkeit sowie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. „Unsere Bewohnerinnen sind Menschen, die einen Anspruch auf die Pflege haben, und kein Papier, das vielleicht ein oder zwei Stunden liegen bleiben kann.“
Es führen viele Wege zum Beruf des Altenpflegers. Auch darauf machten die CAB Mitarbeiter aufmerksam. Nach dem Hauptschulabschluss könne man sich zur Altenpflegehelferin ausbilden lassen. Nach diesem Jahr würde sich dann die dreijährige Ausbildung zur Altenpflegerin anschließen. Bewerber mit Realschulabschluss können sofort diese Ausbildung beginnen. Andere leisten zuvor ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Altenpflege, was übrigens als Ersatz für den Wehrdienst anerkannt wird. Auch die Möglichkeit zu Praktika besteht. Bei vielen eröffnete das gegenseitige Kennenlernen den Weg zum Ausbildungsplatz. Ferstl zeigte den Ausbildungsweg an der Berufsfachschule der Caritas auf, Freiberger dann die Aufstiegschancen. „Einrichtungen der Altenhilfe und Altenpflege brauchen verschiedene Qualifikationen“, so Freiberger. So bestehe die Möglichkeit zur Wohngruppenleitung oder zur Pflegedienstleitung, zur Sozialen Betreuerin bzw. Sozialen Betreuer, zur Weiterbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft oder der Palliative-Care-Fachkraft . Den Erfolg des Bewerbertages kann man vielleicht daran ablesen, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ende über die Zeit hinaus das direkte Gespräch mit den CAB-Einrichtungsleitern suchten. „Es war hochinteressant“, sagte nicht nur Johannes Betscher .
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- Bild Bewerbertag der CAB 1 – Thema Essenseingabe: Sarah Thurn (Mi.) hilft Venera Carfe ( re .) beim Essen, während Marion Hofbauer-Galla (46) ( li .), selbst Auszubildende kritisich zuschaut.
- Bild Bewerbertag Erläuterung des Pflegebades - 1: Anna-Maria Leichtle ( li .) und Antoine Jettinger ( re .) erläutern den Interessentinnen für die Altenpflege as Pflegebad und des Badelifters , mit dem alte Menschen in die Wanne gehoben und wieder abgesenkt werden können.
- Bild Bewerbertag der CAB Erläuterung des Pflegebades – 2: Anna-Maria Leichtle (auf der Liege) - und Antoine Jettinger (links) erläutern Emel Murati (rechts), wie mit dem Liege-Badelifter alte Menschen, die nur noch liegen können, in das Pflegebad gehoben und dann abgesenkt werden können.
- Bild Bewerbertag der CAB Gymnastikübung zur Förderung der Koordinationsfähigkeit – 1: Die Auszubildende Manuela Friedrich (Mitte) zeigt Gymnastikübungen zur Förderung der Konzentrations- und Koordinationsfähigkeit von alten Menschen. „Das macht uns allen immer wieder sehr viel Spaß“, sagte sie zu den Interessentinnen des Bewerbertages.
- Bild Bewerbertag der CAB Gymnastikübung zur Förderung der Koordinationsfähigkeit – 2: : Die Auszubildende Manuela Friedrich ( li .) zeigt Gymnastikübungen zur Förderung der Konzentrations- und Koordinationsfähigkeit von alten Menschen. „Das macht uns allen immer wieder sehr viel Spaß“, sagte sie zu den Interessentinnen des Bewerbertages.