Die Sozialplanerinnen Eva Mareike Veit (Kreisverwaltung Mayen-Koblenz) und Anne Schnütgen (Stadt Koblenz) präsentierten am 15. Mai 2018 im Forum Polch den kommunalen Aktionsplan des Landkreises Mayen-Koblenz und der Stadt Koblenz. Zahlreiche Bürger mit und ohne Behinderung sowie Vertreter von regionalen Unternehmen, Vereinen und der Kommunalpolitik nahmen an der Informationsveranstaltung teil. Eingeladen hatten die Lokalen Teilhabekreise aus Mayen, Mendig und Polch, um damit einen weiteren Beitrag zur Inklusion von Menschen mit Behinderung in der Region zu leisten.
Die Teilnehmer der Aktion „Seitenwechsel“ am 15. Mai im Forum PolchFoto: Caritas Zentrum, Mendig
Die drei Teilhabekreise sind gemeinsame Initiativen der Caritas Werkstätten St. Johannes in Mayen und St. Stephan in Polch sowie des Caritas Zentrums in Mendig. Sie setzen sich zusammen aus freiwillig engagierten Bürgern mit und ohne Behinderung aus Mayen, Mendig, Polch und Umgebung. Ziel der Initiativen ist es, Menschen mit Behinderung bei der aktiven Teilhabe am Leben in der Gemeinde zu unterstützen, sie aktiv am Gemeinwesen zu beteiligen und ihnen so eine Mitgestaltung zu ermöglichen.
Auch der Landkreis Mayen-Koblenz und die Stadt Koblenz haben sich zum Thema Teilhabe von Menschen mit Behinderung in gemeinsamer Verantwortung auf den Weg gemacht. Zunächst wurde eine gemeinsame kommunale Teilhabeplanung für Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Behinderungen erstellt. Daraus ist der gemeinsame kommunale Aktionsplan entstanden, der die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in der Region fördern und sicherstellen soll. "Beiden Kommunen war es wichtig, dass ein solcher Aktionsplan unter Beteiligung von Menschen mit Behinderung erstellt wird. Daher saß eine Arbeitsgruppe von Fachkräften, Betroffenen und Angehörigen in insgesamt sieben Sitzungen gemeinsam an einem Tisch", so Eva Mareike Veit.
Der kommunale Aktionsplan beinhaltet aktuell 50 Ziele und Maßnahmen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Diese Ziele und Maßnahmen mit den Schwerpunkten Beratung, Arbeit, Wohnen, barrierefreie Kommunikation, Kultur, Sport und Freizeit stellten die beiden Sozialplanerinnen dem interessierten Publikum in Polch vor. "Der Aktionsplan formuliert konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Behinderung im Alltag. Die Umsetzung der Maßnahmen kann nur durch das Engagement der vielfältigen Akteure und somit gemeinsam realisiert werden", so Eva Mareike Veit. Da der Aktionsplan ein lebendiges Dokument ist, wird in der Arbeitsgruppe bereits an weiteren Themenschwerpunkten gearbeitet.
Im Rahmen der Veranstaltung konnten Mayens Oberbürgermeister Wolfgang Treis, Mendigs Stadtbürgermeister Hans Peter Ammel und Polchs Stadtbürgermeister Gerd Klasen für einen Seitenwechsel mit Betroffenen gewonnen werden. Sie setzten sich mehrere Stunden in den Rollstuhl und begleiteten Menschen mit Behinderung im Alltag. Dabei testeten sie zugleich die Barrierefreiheit in ihrer Stadt.