In einer Aktionswoche Anfang Mai unter dem Titel "#DauerhafterLockdown!" weist sie auf die schwierigen Lebensbedingungen der 1,5 Millionen langzeitarbeitslosen Menschen hin, in deren Familien 1,85 Millionen Kinder leben. "Sie haben nicht nur den Corona-Lockdown erlebt, sie leben praktisch im Dauer-Lockdown," erklärt Helmut Flötotto, Referatsleiter Soziale Arbeit im Diözesancaritasverband Münster.
In der Aktionswoche laden die Caritas-Einrichtungen der Beschäftigungs- und Qualifizierungsförderung Politiker zu sich ein, um auf die schwierigen Rahmenbedingungen und die Unsicherheit durch kurzfristige Ausschreibungen aufmerksam zu machen, unter denen sie arbeiten. "Wir brauchen klare rechtliche Rahmenbedingungen", fordert Flötotto. Erforderlich sei aber vor allem auch, dauerhafte Beschäftigungsmöglichkeiten in sozialen Betrieben zu schaffen mit einem geregelten Einkommen, Tagesstruktur und Untersützungsleistungen.
Letztlich gehe es um Teilhabe an der Gesellschaft. Die sei nicht nur vorübergehend durch Corona eingeschränkt, sondern "für vielen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Familien dauerhaft verwehrt," sagt Helmut Flötotto. Betroffen seien davon auch in NRW viele Menschen. Trotz guter Konjunktur sei ihre Zahl nur leicht auf 314.000 im Februar 2022 gesunken. In der Diözese Münster ist der Kreis Recklinghausen mit 14.000 Langzeitarbeitslosen am stärksten betroffen, in den anderen Kreisen sind es im Durchschnitt über 3.000.
044-2022 (hgw) 29. April 2022