Zentrum für Seelische Gesundheit der Caritas schließt weißen Fleck im Landkreis
Zusmarshausen, 29.05.2019 (pca). Seit Monaten schon gehen Besucherinnen und Besucher im Haus an der Augsburger Straße 38 in Zusmarshausen ein und aus. Sie sind psychisch und bzw. oder suchtkrank und brauchen Hilfe für ihren Alltag. Ihr Ziel ist das Zentrum für Seelische Gesundheit der Caritas, das dort im Erdgeschoss untergebracht ist. Nun konnte Augsburgs Diözesan-Caritasdirektor Domkapitular Dr. Andreas Magg bei der Einweihungsfeier am Dienstag der Tagesstätte, allen Mitarbeiterinnen wie auch Besucherinnen und Besucher den kirchlichen Segen spenden.
Der Sozialpsychiatrische Dienst, die Suchtfachambulanz sowie die Tagesstätte mit ihren tagesstrukturierenden und stützenden Kreativ- und Bewegungsangeboten bilden gemeinsam das Zentrum. "Die Zusammenführung dieser Dienste ist ein Erfolgsmodell. Vorbild dafür ist das Zentrum der Caritas in Schwabmünchen", sagte Dr. Magg. "Für Betroffene, die hier Hilfe und Unterstützung erhalten, ist es ein Meilenstein, den wir heute feiern." Umso mehr freute es ihn, dass nicht nur offizielle Vertreter vom Bezirk Schwaben, der politischen Gemeinden und verschiedener ergänzender Angebote an der Feier teilnahmen, sondern Betroffene selbst.
Das Zentrum wird in entscheidendem Maß finanziert vom Bezirk Schwaben, der dafür zuständig ist, die psychiatrische Versorgung im Bezirk zu gewährleisten. Seit Jahren wird eine wohnortnahe Versorgung ausgebaut. Für Bezirkstagspräsidenten Martin Sailer, der auch Landrat des Landkreises Augsburg ist, ist es deshalb eine Freude, dass mit dem Zentrum in Zusmarshausen "der letzte große weiße Fleck" in der Versorgung für Betroffene im westlichen Landkreis geschlossen werden konnte. Mit den Angeboten des Zentrums lasse sich der "Drehtüreffekt" vermindern. Wenn Betroffene Unterstützung, Halt und eine neue Perspektive für ein stabiles Berufsleben im Zentrum erfahren, könne das den "Drehtüreffekt" vermindern. Betroffene würden nicht mehr so schnell einen Rückfall erleiden und wieder in eine Bezirksklinik überwiesen werden. Sailer hob die enge Zusammenarbeit mit den Bezirkskliniken u.a. beim Entlassmanagement hervor. Ein gutes ambulantes Angebot wie das des Zentrums in Zusmarshausen hat, ist für den Bezirkstagspräsidenten umso wichtiger, je anfälliger die Menschen in unserer stressiger werdenden Welt werden."
Dass die Wahl auf Zusmarshausen als Standort des Zentrums fiel, begrüßte der örtliche Bürgermeister Bernhard Uhl. "Wir bilden zusammen mit Dinkelscherben ein Zentrum des westlichen Landkreises." Die wohnortnahe Versorgung ist für ihn die richtige Antwort darauf, dass immer mehr Menschen in der modernen Gesellschaft mit ihren hohen Herausforderungen psychisch erkranken.
"Das Zentrum ein sattes Plus für die psychiatrische Unterstützung für Betroffene aus Zusmarshausen und den umliegenden Gemeinden", griff Dr. Jürgen Schübel, der stellvertretende Direktor des Bezirkskrankenhauses Günzburg den Faden auf. "Aus Kliniksicht ist die Gründung des Zentrums für Seelische Gesundheit außerordentlich erfreulich, aus fachpsychiatrischer Sicht ist die Zusammenlegung der Angebote des Sozialpsychiatrischen Dienstes, der Suchtfachambulanz wie auch der Tagesstätte außerordentlich erfreulich." Das Zentrum, so zeigte sich Dr. Schübel überzeugt, werde beim Entlassmanagement aus der Bezirksklinik zur Stabilisierung der Betroffenen eine "zentrale Rolle" spielen. Und er ergänzte: "Ich bin mir sicher, dass das Zentrum der Caritas hier in Zusmarshausen sich schon bald als therapeutische Perle in der psychotherapeutischen Versorgung etabliert haben wird."