Der
Zusammenhang zwischen Kindeswohlgefährdung und der psychosozialen Situation der
Eltern stand jetzt im Mittelpunkt einer Fachtagung in Paderborn. Unter dem
Titel „Kinder schützen durch Stärkung der Eltern“ diskutierten rund 150 Fachkräfte
über die Risiken von Gewalt und Vernachlässigung in Bezug auf die Entwicklung
und die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Mit dabei: Experten aus Kitas,
Kinderpsychiatrien und Suchtberatungsstellen. Organisiert hatten die Tagung der
Diözesan-Caritasverband und das Institut für Gesundheitsforschung und Soziale Psychiatrie
der Katholischen Hochschule NRW in Paderborn.
Die Folgen von Kindeswohlgefährdungen sind gravierend: Sie umfassen neben
antisozialem Verhalten auch Suizidgedanken, Depressionen und andere psychische
Störungen. Deutlich erhöhte Risiken der Kindeswohlgefährdung liegen in Familien
vor, in denen Eltern oder Elternteile mit der Erziehung überfordert sind, etwa
durch eine psychische Erkrankung eine Suchterkrankung oder auch durch Armut. „Die
Lebensumstände dieser Eltern sind oftmals sehr belastend und überfordernd“, betonte
Prof. Dr. Albert Lenz, Professor für Klinische Psychologie und
Sozialpsychologie an der Katholischen Hochschule NRW. Da Kinder in den ersten
fünf Lebensjahren besonders gefährdet sind, müsse Prävention möglichst früh
greifen.
Genau hier greift das neue Projekt „Kinder schützen durch Stärkung der Eltern“ der
Katholischen Hochschule NRW, Abteilung Paderborn, und des Diözesan-Caritasverbandes.
Das Projektteam entwickelt unter wissenschaftlicher Leitung von Professor Dr. Lenz
ein Interventionsprogramm, das sich speziell an die Risikogruppen der psychisch
erkrankten, suchterkrankten und von Armut betroffenen Eltern mit Kindern im
Altern von 0-5 Jahren richtet. Das Team bespricht mit den Eltern in einer
Gruppensituation Themen wie die Regulation von Emotionen, Stresstoleranz und soziale
Unterstützung. Ziel ist es, die Eltern in ihrem Umgang mit den Belastungen und
den damit einhergehenden Gefühlen zu stärken. Damit möchte man gefährdendem
Verhalten gegenüber dem Kind entgegenwirken. Das Projekt wird gefördert durch
den Sonderfonds für spezifisch armutsorientierte Dienste der Caritas.
Pressemitteilung
"Kinder schützen durch Stärkung der Eltern"
Erschienen am:
07.04.2015
Beschreibung