- v.l.n.r.: Caritasdirektor Georg Diederich, Pfarrer Volker Fey, Diözesanadministrator Dietmar Giebelmann, Dekan und Propst Tobias Schäfer und Monsignore Leo Veith
Der Speisesaal platzte aus allen Nähten, als Propst und Dekan Tobias Schäfer den Festgottesdienst am Morgen eröffnete. Und wie er, fand auch Diözesanadministrator Dietmar Giebelmann bewegende Worte voller Dankbarkeit. "Zwei Herzen hat das Burkhardhaus: Kapelle und Küche". Durch alle Jahrzehnte hindurch habe es sich den wandelnden Bedürfnissen der Menschen angepasst. Dabei sei es immer eines geblieben, "...ein Haus der Begegnung. Hier wird die Einsamkeit aufgehoben - und das ist vielleicht die größte Herausforderung unserer Zeit."
Das dritte Herz: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Der Dank an all jene, die dies ermöglichen, zog sich als roter Faden durch den Tag. "Es gibt noch ein drittes Herz," sagte Caritasdirektor Georg Diederich beim Empfang nach dem Gottesdienst, "und das sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter." Stellvertretend für sie alle schenkte er dem Leiter des Hauses, Steffen Schön, eine Rose.
Rosen als Symbol der Herzlichkeit und Vielfalt
Eine leuchtend rote Rose zierte auch die Einladungskarte zum Fest. Symbol, so Schön, "...für Herzlichkeit und emotionale Geborgenheit. Dafür, wie wir miteinander umgehen." Und da jede Rose anders sei, stehe sie auch für Vielfalt. "Unsere 80 Mitarbeitenden bringen eine bunte Palette an Fähigkeiten mit, die sie im Dienst der Menschen einsetzen. Dabei sind sie immer wieder von Neuem bereit, ihre Arbeit für deren sich wandelnde individuelle Bedürfnisse weiterzuentwickeln." Denn Vielfalt gibt es auch bei den 91 BewohnerInnen, die mit ihrem Reichtum an unterschiedlichen Muttersprachen und Lebenserfahrungen zur Lebendigkeit des Hauses beitragen.
So blieb es auch nicht bei der Rose für Steffen Schön - alle Bewohnerinnen und Bewohner, Mitarbeitende und Gäste erhielten während des Empfangs eine Rose. Denn auch die zahlreichen Gäste aus Stadt, Kirchengemeinden und Bistum gehörten, so Schön, "zu dem Netz von Menschen, das dazu beiträgt, dass Menschen hier im Alter noch einmal Heimat finden und auch weiter mit der Stadt eng verbunden bleiben."
Blick auf die bewegte Geschichte
Im Dialog gaben Georg Diederich und Steffen Schön einen kurzen Rückblick auf die bewegte Geschichte des Hauses, in der Ordensschwestern eine unverzichtbare Rolle spielen. Es waren die Englischen Fräulein - Schwestern des Congregatio Jesu Ordens - die hier 1946 aus der Not heraus alte Menschen aufnahmen. Und auch, seit im Januar 1949 der Caritasverband hier offiziell ein Altenheim eröffnete, gehörten fast immer Ordensschwestern zu den Mitarbeitenden. Heute sind die hier tätigen indischen Schwestern des Herz Jesu- und des Karmeliterordens den Wormsern ein vertrauter Anblick.
Nach dem Empfang wartete vor dem Haus bereits der "Hühnerfred" mit Grillhähnchen und Pommes Frites - auf ausdrücklichen Wunsch vieler SeniorInnen. Und trotz des Nieselregens ging, auch dank der aufgebauten Zelte, das Fest am Nachmittag in guter Stimmung und mit musikalischen und inhaltlichen Beiträgen von Mitarbeitenden und BewohnerInnen weiter.
Text: Patricia Mangelsdorff, freie Autorin und Journalistin
Bilder: Ursula Perkoulidis, Caritasverband Worms e.V.