Caritas und CAB feiern 15 Jahre St. Anna und damit ein Stück Augsburger Pflegegeschichte
Augsburg, 28.07.2022 (pca). "Wir können wieder zusammen feiern!" Für die Bewohnerinnen und die Bewohner des Caritas-Seniorenzentrums St. Anna in Augsburg-Lechhausen in der Blücherstraße ist dies immer noch nicht wegen der Corona-Krise eine Selbstverständlichkeit. Das Seniorenzentrum hat nach wie vor mit Personalausfällen wegen Corona-Erkrankungen zu kämpfen. Das 15-jährige Jubiläum des Seniorenzentrums wollten aber die Mitarbeiter*innen in der Pflege, der Hauswirtschaft wie auch in der Verwaltung nicht vorüberziehen lassen. Auch weil man gleichzeitig das Patrozinium der Heiligen Anna, der Großmutter Jesu, feiern und langjährige Mitarbeiter*innen öffentlich und gemeinsam ehren wollte.
Am Donnerstag nun fand die Jubiläumsfeier mit Festgottesdienst und Festakt bei strahlendem Sonnenschein im Garten des Hauses statt. "Genau der richtige Ort für diese Feier", meinte Dr. Katharina von Ciriacy-Wantrup, die Aufsichtsratsvorsitzende der CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH, zu der das Caritas-Seniorenzentrum gehört. "Dieser Garten ist echt ein Juwel. Man sieht und spürt, mit wieviel Aufmerksamkeit man hier am Werk für die Bewohnerinnen und Bewohner ist."
Während Augsburgs Diözesan-Caritasdirektor Domkapitular Dr. Andreas Magg mit Blick auf die Großeltern St. Anna und St. Joachim in seiner Festpredigt auf die Bedeutung der Großeltern für das Leben ihrer Enkel hinwies, "weil sie großartige Vermittler des Glaubens und von Erfahrungen sind", erinnerte CAB-Geschäftsführerin Brigitta Hofmann an die Geschichte des Hauses, auf die das Haus aufbaut.
Auf dem Grundstück in der Blücherstraße, das die Caritas vor 40 Jahren erworben hatte, stand das Pflegeheim St. Wolfhard für 60 Menschen. 2003 übergaben die Augsburger Franziskanerinnen von Maria Stern ihr Pflegeheim St. Anna in der Bleich in die Obhut der CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH - Ressort Altenhilfe. Schwester Irmengard Buschmeier war dort von 1999 bis 2002 die Leitung. Ihre unmittelbare Nachfolgerin von der CAB als Leitung, Petra Fischer, erinnerte sich beim Festakt, "wie unkompliziert und herzlich das Miteinander von Anfang an war". Beide Häuser erfüllten nicht mehr die baulichen Vorschriften. Es musste neu gebaut werden. St. Wolfhard wurde abgerissen. Dort baute dann die CAB, eine einhundertprozentige Tochter des Diözesan-Caritasverbandes, im Erbbaurecht mit der Stadt Augsburg das heute moderne Caritas-Seniorenzentrum St. Anna mit 120 Plätzen. 2007 wurde es schließlich bezogen.
Während die CAB inzwischen auf fünf Leitungen zurückblickt und auch die Pflegedienstleitungen abwechselten, drei Personen halten die Geschichte der beiden Häuser in der Bleich und in der Blücherstraße durch ihre Person zusammen. Schwester Irmengard Buschmeier arbeitet heute noch regelmäßig im Haus als Seelsorgerin mit und legt auch mit Hand an wenn nötig. Die Pflegerin Maria Brehm hatte in St. Anna vor 30 Jahren zu arbeiten begonnen. Sie sei damals in das Haus gegangen und habe gefragt, ob man Arbeit für sie habe. Kaum zuhause riefen die Ordensschwestern bei ihr an und sagten zu. Schon am nächsten Tag trat sie ihre neue Stelle an. Bis heute bleibt sie St. Anna treu. "In der Pflege, da blüht sie auf", sagte Einrichtungsleiter Andreas Bader über sie. Rosa Bigler hingegen ist seit 1999 Bewohnerin des Seniorenzentrums. "Ich musste in Donauwörth mein Haus verkaufen und dann bin ich dort eingezogen", sagte sie beim Festakt. Heute vertritt sie die Interessen der Mitbewohnerinnen und Mitbewohner als Heimbeiratsvorsitzende und "sagt immer, was sie denkt", so Bader. "ich bin zutiefst glücklich, hier zu leben. Heute noch bin ich den Schwestern so dankbar, dass sie mich liebevoll aufgenommen haben".
Auch wenn die Caritas und mit ihr die CAB zufrieden auf die Geschichte des Seniorenzentrums zurückblickte, so merkte Schwester Irmengard ihr großes Bedauern an. "Es gibt hier keine Zimmer für mehr für uns Schwestern. Früher konnten wir auch nachts aufstehen und schnell zu den alten und kranken Menschen auf die Zimmer gehen, wenn uns jemand gerufen hat. Das fehlt mir. Vom Mutterhaus komme ich nicht so einfach hier herüber." Sie war es auch, die in ihrer unverfälschten Art dann an die Bewohnerinnen und Bewohner und ihr Wohlergehen erinnerte. Auf die Frage, wie sie sich hier im Haus fühle, sagte sie: "Ich nehme an dem teil, was mir eine Bewohnerin sagte: Mir geht es eigentlich gut, manchmal auch anders". Anders feiert das Haus am Nachmittag mit einem großen bunten Sommerfest bis in den Abend hinein.